2014/07/03: Kathrin Affentranger und Saskia Senge erhalten den Karl H. Ditze Preis für die beste Master- bzw. Bachelor-Abschlussarbeit
Die Karl H. Ditze Preise für die beste Bachelor- und Master-Abschlussarbeit wurden während der Eröffnung der HFBK-Absolventenausstellung am 2. Juli 2014 an Saskia Senge und Kathrin Affentranger verliehen. Die von zwei externen Jurys verliehenen Preise würdigen die besondere künstlerische Qualität und Ausdruckskraft der Abschlussarbeiten. Das Preisgeld betrug im Rahmen der zweiten Absolventenausstellung in diesem Jahr jeweils 4.000 Euro.
Die Preisträgerinnen:
Saskia Senge (Bachelor of Fine Arts bei Prof. Thomas Demand und Prof. Dr. Hanne Loreck) – Karl H. Ditze Preis für die beste Bachelor-Abschlussarbeit in Höhe von 4.000 €
Saskia Senge (geb. 1980) arbeitet mit gefunden Alltagsgegenständen und -materialien, wie etwa Eierschalen, die sie über einen langen Zeitraum sammelt und zu raumgreifenden Installation addiert und verknüpft. Sie nutzt diese »armen« Materialien als Werkzeug und Maßstab für die Proportionen ihrer Arbeiten. Die neuen Gefüge werden in Relation zum menschlichen Körper gesetzt und erscheinen z. B. als dessen prothesenartige Erweiterungen im Rahmen von Performances. Die Jury betont in ihrer Begründung: »Das künstlerische Vorgehen von Saskia Senge ist ein Experiment mit offenem Ausgang. Sie nutzt vielfältige, alltägliche Materialien ohne sie zu überhöhen. Das Alltägliche und kollektiv Gewusste wird zum Material, Nichtigkeiten und Randerscheinungen werden produktiv. Ihre Ästhetik ist nicht auftrumpfend und hinterlässt trotzdem einen bleibenden Eindruck. Die Künstlerin hat die Jury durch ihre Sensibilität, ihren souveränen Umgang mit Raum und ihre entschiedene künstlerische Eigenständigkeit überzeugt.«
Kathrin Affentranger (Master of Fine Arts bei Prof. Andreas Slominski und Prof. Dr. Michael Diers) – Karl H. Ditze Preis für die beste Master-Abschlussarbeit in Höhe von 4.000 €
In einem langen kontemplativen Prozess entstehen die Arbeiten von Kathrin Affentranger (geb. 1987). Sie bedient sich der traditionellen, geradezu archaisch anmutenden Technik des Schnitzens, um mit ihren Arbeiten ein assoziationsreiches Feld aufzumachen. So fühlten sich die Jurymitglieder in ihrer Begründung u.a. an ein »pop-amzonenhaftes Waffenlager, einen fragilen und übergroßen Mikado-Wurf oder eine Ausgrabungsstätte erinnert. Die Künstlerin schafft es, Gegensätze wie Chaos und Ordnung, Leichtigkeit und Härte oder Faszination und Abschreckung aufzurufen und sie zugleich in einem raffinierten Spiel von Form und Farbe aufzuheben.«
Die Jury:
Esther Ruelfs
Leiterin der Sammlung Fotografie und neue Medien am Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
Matthias Ulrich
Kurator an der Schirn Kunsthalle, Frankfurt
Kito Nedo
freier Autor und Journalist u.a. für art – Das Kunstmagazin oder Frieze, Berlin
Julia Voss
Autorin, Kuratorin und Leiterin des Kunstressorts für die Frankfurter Allgemeine Zeitung
Carina Plath
Kuratorin am Sprengel Museum Hannover
Janneke de Vries
Direktorin der GAK – Gesellschaft für aktuelle Kunst, Bremen
Uwe Toben
Aus dem Vorstand der Karl H. Ditze Stiftung