2015/05/08: HFBK-Filmpreis 2015 für Hana Kim
Der HFBK-Filmpreis 2015 in Höhe von 5.000 Euro wurde an die Koreanerin Hana Kim für ihren Abschlussfilm »Der bittere Apfel vom Stamm« vergeben. »Final Cut«, das Screening der Abschlussfilme von der Hochschule für bildende Künste Hamburg fand bereits zum fünften Mal in Folge im Metropolis Kino statt. Um den Preis bewarben sich 15 Diplom-, Master- und Bachelor-Filmprojekte des Jahrgangs 2014/15, die mit Unterstützung der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein entstanden sind.
Die externe Jury zur Vergabe des HFBK-Filmpreis, bestehend aus Alexandra Gramatke (Geschäftsführung KurzFilmAgentur), Monika Treut (Regisseurin, Produzentin, Autorin), Florian Wüst (Künstler, Filmkurator) und als beratendes Mitglied Gesa Engelschall (Geschäftsführender Vorstand Hamburgische Kulturstiftung), zeigte sich angetan von der durchgängig hohen Qualität aller Abschlussfilme und freute sich, mit »Der bittere Apfel vom Stamm« eine Arbeit auszeichnen zu können, die eine besonders starke künstlerische Handschrift trägt.
Der Film der Preisträgerin:
Hana Kim versucht eine filmische Annäherung an die Geschichte ihrer in Südkorea beheimateten Mutter, indem sie sie im Sommer 2013 vor der Kamera zu ihrem Leben befragt. Als Letztgeborene von vier Schwestern sollte sie ein Sohn werden. Weder beim Vater noch bei der Stiefmutter fand sie Liebe oder Anerkennung, so dass sie bereits mit zwölf Jahren das Elternhaus verließ. Der Film besticht durch die »Anmutung unverfälschter, verblüffender Offenheit«, wie der betreuende Professor Robert Bramkamp hervorhebt. »Es entstehen ganz eigene filmische Räume, die sie in einen katholischen Familienzusammenhang in Korea reimportiert hat.«
Aus der Begründung der Jury:
»Der experimentelle Dokumentarfilm von Hana Kim portraitiert die eigene Mutter, die in Seoul lebt, die 'woanders' lebt, für die das Leben eine einzige Anstrengung ist. Mit beeindruckender Sicherheit im Umgang mit Bild, Ton und Schnitt lässt uns die Filmemacherin die Fragilität des Daseins spüren. In atmosphärisch dichten Einstellungen macht der Film spezifische Elemente der koreanischen Gesellschaft erfahrbar.«
Der HFBK-Filmpreis wurde von der Hamburgischen Kulturstiftung zum vierten Mal vergeben und soll den jungen Regisseur/innen den Übergang in die Selbständigkeit erleichtern und neue Filmprojekte ermöglichen.