7.5. – 10.7.2022
NEUSPRÉCH, Kunst widerspricht
Ort:
- Schiller-Museum, Weimar
Web:
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Kyung-Hwa Choi, Jan Köchermann, Gunter Reski, Oliver Ross, Aleen Solari, Andrea Tippel, Annette Wehrmann u.a.
NEUSPRÉCH, Kunst widerspricht, ist die zweite Station eines Unterfangens, das in Weimar fünfzehn künstlerische Positionen eines Sprechens mit Kunst – als Kunst – versammelt und entfaltet. Die Ausstellung schließt an NEUSPRÉCH, Sprache von Kunst befallen, 2020 im Zentrum für Künstlerpublikationen, Weserburg, Bremen, an.
Der in Anlehnung an George Orwells Roman 1984 gewählte Ausstellungstitel markiert (Akzent!) ein von Kunst positiv getragenes Widersprechen: gegen staatliche, industrielle oder institutionelle Sprachformen, die nur noch ein verk(n)apptes und aller Poesie beraubtes Denken erlauben.
Für dieses Widersprechen ist Kunst das wertvollste Mittel. NEUSPRÉCH-Kunst heißt, dass Malerei, Zeichnung, Skulptur, Installation, Video, Fotografie oder Objektkunst ausdrücklich mit wortsprachlichen Äußerungen verbunden werden. Kunst ereignet sich damit auch als Wortergreifung und unmittelbare Ansprache. Betrachtende werden Lesende, NEUSPRÉCH verschafft sich Gehör.
Der Ausstellungsparcour wird punktuell begleitet von Leihgaben aus den Beständen der Klassik Stiftung Weimar. Es werden Bezüge zu Friedrich Schillers Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschen, zu einer historischen Fake-Bibliothek als plastischem Gegenstand oder zur idealisierenden Verehrung Schillers in Form kleiner Devotionalien hergestellt. Nicht nur mit dem lindgrünen Anstrich der Räume betont NEUSPRÉCH bewusst die Nachbarschaft zu Schillers Wohnhaus.