20.6.2025, 13:00 – 19:00 Uhr (21.6.2025, 10:00 – 17:00 Uhr)
Plastik von Gewicht - Queering Barbie
Ort:
- Lerchenfeld 2, Extended Library
Mit dem Vorschlag, Barbie zu queeren, interessieren wir uns einerseits kritisch dafür, welche queeren Möglichkeiten der Phänomenbereich Barbie inhaltlich, ästhetisch oder medial verstellt oder ermöglicht – auch mit Blick auf Männlichkeitsbilder, die nicht nur in Gerwigs Interpretation von (»just«) Ken auf eine campy Ästhetik zurückgreifen. Andererseits möchten wir in unserem Workshop Formate anbieten, die es ermöglichen, kollaborativ und partizipativ queere Methoden zu entwickeln. So wollen wir popkulturelle Phänomene, die in einer heteronormativen Geschlechtermatrix gefangen und feministisch umkämpft scheinen, aus genderwissenschaftlicher und queertheoretischer Perspektive analytisch differenzierter betrachten, v. a. um nicht in der naheliegenden Repräsentationskritik zu verharren. In Weiterentwicklung und teilweise auch Abgrenzung zu post- und popfeministischen Positionen wollen wir Barbie kritisch-affirmativ differenzieren. Barbies mehr als 50 Schattierungen von Pink – »Differenzen, die über den Körper hinaus wuchern, Differenzierungen, die Neues hervorbringen können [...], [wie] neue ko-konstitutive Weisen geschlechtlicher medialer Existenz« – wollen wir im Anschluss an Nicole Kandioler und Julia Bee (2020: 12) auffächern. Unser Workshop soll von der klassischen Vortragspraxis abweichen und interaktiv und partizipativ durch Dialoge, Diskussionsrunden, Filmvorführungen und gemeinsame Schreibpraxen versuchen, das Barbie-Universum in seinen vielen (pinken) Facetten zu betrachten.
Programm
Freitag, 20.06.2025
- 13:00–13:30 Uhr
Elisa Linseisen, Jara Schmidt, Franziska Thiel (alle Hamburg): Einführung und Begrüßung - 13:30–15:00 Uhr
Alexander Wagner (Wuppertal): »Mh, dazu muss ich dieses Schloss hier aufbrechen. Es ist sehr einfach, aber ich muss es gewaltsam öffnen.« Queere Symptome
Lena Ekelund (Hamburg): »I came for you – you came for me«: Liebe, Adoleszenz und Spiel in Greta Gerwigs BARBIE (2023) - 15:00–15:30 Uhr
Kaffeepause - 15:30–17:00 Uhr
Clara Rosa Schwarz (Freiburg): Frau, Femme, Trans? Barbies artifizieller Körper und Femininität
Katharina Alsen (Hamburg): Pink Performance: Hyperfeminität und subversive Affirmation in Barrrbie ein Puppenheim (2024) - 17:30–19:00 Uhr
Filmsichtung im Kino der HFBK: TINY SHOULDERS: RETHINKING BARBIE (A. Blaugrund Nevins, USA 2018) - Im Anschluss findet ein gemeinsames Abendessen statt.
Samstag, 21.06.2025
- 10:00–12:15 Uhr
Isabell Meske (Hannover): Barbie meets Malibu Stacy. (Post-)feministische Lesarten einer kontroversen Plastikpuppe von den Simpsons bis Greta Gerwig
Anika Höwer (Hamburg): Queering Weird Barbie: Potenzielle Identifikationsfläche zwischen kultureller Subversion und Blockbuster-Marketing? - Jara Schmidt (Hamburg): Tiny shoulders, hightened feet: Barbies Pumps und queer-feministische Symbolik
- 12:15–13:15 Uhr
Mittagspause - 13:15–14:45 Uhr
Daniel Hercenberger (Hildesheim): The damsel is not in distress: Barbies Suchwanderung als Märchenprinzessin (AT)
Nicolas Paulus (Hamburg): I have the power? He-Man zwischen queerer Aneignung und anti-feministischem Backlash - 14:45–15:00 Uhr
Kaffeepause - 15:00–16:30 Uhr
Hilka Dirks (Berlin): What’s classy if you’re rich, but trashy if you’re poor? Von der Traumvilla zum Tiny House: Klassenrepräsentationen und Distinktion in Barbies Wohnwelten
Nicole Rettig (Ulm): Barbie und der Plastik-Kosmos des Fotografen Eli Rezkallah - 16:30–17:00 Uhr
Abschlussdiskussion
Teilnahme: gerne an jana.rothe@hfbk-hamburg.de bis zum 18. Juni 2025
Dr. Jara Schmidt ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin (WiMiaL) am Institut für Germanistik der Universität Hamburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören postmigrantische und postkoloniale Diskurse in Literatur und Kultur, Gender Studies, Queer Studies und Hexenforschung.
Dr. Franziska Thiel ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin (WiMiaL) am Institut für Germanistik der Universität Hamburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Vergleichende Literaturwissenschaft, Interkulturelle Literaturwissenschaft, Geschlechterstereotype und Gender Studies sowie Kinder- und Jugendliteratur.