8.4.2022, 19:00 Uhr
Wartenau Versammlung #10, Nora Landkammer
Venue:
- Online
Das ethnologische Museum ist ein Ort der Geschichte und gegenwärtigen Auswirkungen des Kolonialismus. Aber wie geht die Vermittlung mit dem kolonialen Erbe um? Wie durchzieht Kolonialität die Bildungsarbeit? Und könnte das ethnologische Museum ein Ort des Verlernens sein, und wenn ja, wie? Der Vortrag gibt Einblicke in eine diskursanalytische Interviewstudie mit Vermittler:innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Umgang mit dem kolonialen Erbe der Museen und setzt diese mit post- und dekolonialen Zugängen in der Pädagogik in Verbindung. Ein Beispiel aus der Vermittlungspraxis zeigt Möglichkeiten und Widersprüche im Versuch des Verlernens im Museum auf. Die Auseinandersetzung mit musealer Bildungsarbeit und Dekolonisierung ist Gegenstand einer zweibändigen Publikation, die 2021 erschienen ist als:
Das Museum verlernen? Kolonialität und Vermittlung in ethnologischen Museen.
Band 1: Nora Landkammer (2021): Eine Analyse gegenwärtiger Diskurse in einem konfliktreichen Praxisfeld;
Band 2: Stephanie Endter, Nora Landkammer, Karin Schneider (Hrsg.) (2021): Praxen und Reflexionen kritischer Bildung und Wissensproduktion. Wien: Zaglossus.
Nora Landkammer ist Kunstvermittlerin und forscht zu diesem Arbeitsfeld mit Schwerpunkt auf Rassismus- und Kolonialismuskritik in der Bildungsarbeit und in Kulturinstitutionen. Ihre Dissertation untersuchte Vermittlung in ethnologischen Museen in dekolonisierender Perspektive. Sie war in div. Kulturinstitutionen und Projekten in der Vermittlung tätig und bis 2019 stellvertretende Leiterin des Institute for Art Education der ZHdK Zürcher Hochschule der Künste. Sie war mit dem Schwerpunkt Diskriminierungskritik Gastprofessorin an der Universität für Angewandte Kunst Wien und Professorin für Kunstpädagogik/Fachdidaktik (Lehrstuhlvertretung) an der Akademie der Bildenden Künste München. Aktuell lehrt sie zu reflexiver Praxis in Vermittlung und Kunstpädagogik an der Kunstuniversität Linz und der ZHdK. Sie ist aktiv im Kollektiv EAR – education and arts research sowie im internationalen Netzwerk Another Roadmap for Arts Education.
online hier: https://us02web.zoom.us/j/84248292154?pwd=ZEpoS2NlUWp5NUhFN0wwR0VObGtLQT09<https://us02web.zoom.us/j/84248292154?pwd=ZEpoS2NlUWp5NUhFN0wwR0VObGtLQT09>
Meeting-ID: 842 4829 2154
Kenncode: 816876
Weiterlesen? Eine Rezension der Publikationen:
Silke Ballath, Handeln in Widersprüchen, Das Verschieben von Aufmerksamkeiten in Praxen dekolonisierender Vermittlung. Eine Rezension, para-educational papers #7, Hamburg 2022, https://art-education.hfbk.net/de/writings/handeln-in-widerspruechen