2025/07/11: Eröffnung der Graduate Show 2025 an der HFBK Hamburg: Karl H. Ditze Preis und HFBK-Filmpreis vergeben
Zur gestrigen Eröffnung der Graduate Show an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) sind der mit 10.000 Euro dotierte Karl H. Ditze Preis und der mit 5.000 Euro dotierte HFBK-Filmpreis der Fischer-Stiftung an die bemerkenswertesten künstlerischen Abschlüsse vergeben worden: Rund 150 Bachelor- und Mastergraduierte der Malerei, Bildhauerei, Zeitbezogenen Medien und des Bühnenraums, Designs, der Grafik/Fotografie sowie des Films konkurrierten um die Preise. Die Jury zur Vergabe des Karl H. Ditze Preises: Liberty Adrien, Kuratorin KW Berlin | Noura Dirani, Direktorin Kunsthalle St. Annen Lübeck | Gürsoy Doğtaş, freier Kurator und Autor München | Manuel Miseur, Direktor Galerie Esther Schipper Berlin | Alicja Schindler, Kunstkritikerin, Berlin | Ana Siler, Direktorin Galerie Sfeir-Semler Hamburg. Die Jury zur Vergabe des HFBK-Filmpreises: Madeleine Bernstorff, Künstlerische Leitung Internationale Kurzfilmtage Oberhausen | Dennis Vetter, Filmkritiker, Kurator und Ko-Leitung Woche der Kritik Berlin | Ulrich Ziemons, Leitung der Berlinale-Sektion Forum Expanded Berlin.
Zu den Prämierten:
Merve Kaplan (Prof. Eva-Maria Bauer) – Karl H. Ditze Preis für die beste Bachelor-Abschlussarbeit i.H.v. 4.000 Euro
Merve Kaplan formuliert in ihrer Arbeit »Yoldaş« auf beeindruckende Weise die disziplinären Überschneidungen zu einem Gesamtkunstwerk und schafft es den Gelsenkirchener Barock ins Minimal zu übersetzen. Nach Einschätzung der Jury zeigt Kaplan eine beispiellose Präzision im Umgang mit Objekten und ihrer Skalierung, wobei sie die Dynamik von Warenkreisläufen reflektiert. Ihre Installation geht weit über biografische Bezüge hinaus, besticht durch eine tiefgreifende Sensibilität, Ehrlichkeit und Poesie und hat das Potenzial eines erweiterten Archivs.
Eda Aslan (Prof. Michaela Melián, Prof. Kader Attia) – Karl H. Ditze Preis für die beste Master-Abschlussarbeit i.H.v. 6.000 Euro
Mit ihrer Installation »Tears are falling but never touching each other« eignet sich Eda Aslan eine historische Praxis aus dem Mittelmeerraum, Tränen in einem Gefäß zu sammeln, künstlerisch an und übersetzt sie in eine innovative Formensprache. Ihre fragilen, in Tränenform geblasenen Glasgefäße sind mit Wasser aus dem Mittelmeer befüllt, das nach und nach verdunstet bis nur das Salz zurückbleibt. Die Installation steht sinnbildlich für den Heilungsprozess und materialisiert diesen zugleich. Aslans Arbeit ist damit poetisch und hochpolitisch: Sie nimmt ihren Ausgang konkret in der Trauer über die anhaltende Leugnung des Genozids an den Armenier*innen in der Türkei und öffnet den Blick auf die Vielzahl ungelöster Konflikte weltweit, wodurch sie Menschen unterschiedlichster Hintergründe anzusprechen vermag.
Patricia Sanhudo (Prof. Robert Bramkamp) – HFBK-Filmpreis gestiftet von der Fischer-Stiftung i.H.v. 5.000 Euro
Der Dokumentarfilm »A primeira flor do nosso jardim / Die erste Blume unseres Gartens« (DE/PT 2025, 53 Min, HD, Farbe) ist ein filmisches Langzeitportrait, in dem Menschen auf Handlungen prallen, Objekte auf Verhältnisse, Träume auf Alpträume. Über sieben Jahre hat die Regisseurin mit ihren Eltern gedreht, um konsequent, scharfsinnig und furchtlos eine Gewalterfahrung aus ihrer Kindheit aufzuarbeiten, die in der Wohnung der Eltern für viele Jahre nachhallte, bis heute die ambivalenten Beziehungen in ihrer Familie prägt und von ihrer Kamera für alle Zeiten festgehalten wurde. Ein Horrorfilm, der gesellschaftlich und persönlich Verdrängtes erfahrbar macht und gleichermaßen analysiert. Ein Film von und für Personen, die sich von Gewalt und Unsichtbarkeit nicht lähmen lassen wollen.
Je eine Lobende Erwähnung hat die Film-Jury an Farina Mietchen für ihren Dokumentarfilm »Hinterlegte Nummern« (DE 2025, 25 Min, Mini DV) und an Ilias Merabiha für seinen Hybridfilm »A Compassionate Protocol« (DE/FR 2025, 30 Min, Farbe) ausgesprochen.
Die Ausstellung mit allen Filmen und künstlerischen Abschlussarbeiten ist noch bis einschließlich Sonntag für das Publikum geöffnet. Der Eintritt ist frei. Öffentliche Führungen können ohne Anmeldung und kostenfrei wahrgenommen werden.
Ausstellung | 11. – 13. Juli 2025 | 14 – 20 Uhr
Öffentliche Führungen | tgl. 16 + 18 Uhr (dt.), 16 Uhr (engl.) | Sa + So 16 Uhr für Kinder ab 6 Jahre | in dt. Gebärdensprache (DGS) Fr 17.30 Uhr + So 15 Uhr
kinder kunst raum #8 | Sa + So 15 – 18 Uhr, Mensavorraum
Ort | Hochschule für bildende Künste | Lerchenfeld 2 + 2a | Wartenau 15 | Finkenau 42
Pressekontakt
- Sabine Boshamer
- Raum:145a Le
- Telefon: +49 40 23 85 82 205
- Mail:presse@hfbk.hamburg.de
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