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Schulhöfischer Bezeichnungsdruck
Als D. in der 4.ten Klasse auf unsere Schule kam, konnte er nur ein paar Fetzen deutsch. Aufgrund schulhöfischem Bezeichnungsdruck erfand er prompt neue Eigennamen für die mit ihm assoziierten Kinder. Eigennamen vor allem, die praktischerweise gleich mehrere humanoide wie nichthumanoide Entitäten bezeichnen konnten. Mein Freund R. war schnell und hoch gewachsen, der Rest seines Körpers kam nicht hinterher und so wurde er für D. „Skeletor“, der lilafarbene Antiheld aus Eternia. G. hingegen war nicht in die Höhe gewachsen und sein neuer Eigenname wurde „dicke Fleisch“. Das war zum einen gemein, zum anderen auch als Kompliment gedacht, denn „dicke Fleisch“ wurde Lieblingsessen und Lieblingsfreund von D. Ich habe mich nie im Nachhinein mit G. darüber unterhalten und kann nichts sagen zu potenziellen Verletzungen durch diese Bezeichnung. Ich hieß einfach nur „Kartoffel“ und er hatte recht: Blondes, evangelisches, deutsches Kind. Stärkehaltiges Wurzelgemüse, Sättigungsbeilage, vielseitig verwendbar und alleine langweilig. Metaphern haben keine Bedeutung, können aber zufällig auf fruchtbaren Boden fallen, schrieb Richard Rorty im Jahr 1989. Und der Boden war fruchtbar. „Kartoffel“, das war mein neuer Eigenname und wie ich viel später feststellte, auch die Familienbezeichnung aller weißen, quasi-christlich sozialisierten (WC)- Deutschen*. Potato masher war auch die Bezeichnung, die britische Soldaten* für die deutsche Stielhandgranate erfanden. Eine doppelte Metapher: geworfen von den Potatos, masht sie Potatos, hier wohl ein soldatischer Herrenwitz-Slang für männliche* Genitalien. Kartoffeln, im Dunkeln eingekellert, bilden keine Triebe aus. Im Bezug auf Kinder und oder Einzelpersonen ist diese Metapher extrem problematisch. Als Metapher für „die Deutschen“ als historische Entität ist sie brauchbar. Dass Triebe ausgebildet wurden, dass der Keller nicht dunkel genug war, zeigt die zeitgenössische deutsche Innenpolitik, deren eskalative Spitze die Morde des NSU und der deutsche Umgang damit darstellt.
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Welcome to HFBK Hamburg: New semester, new faces
It's almost time – start of the 2025/26 semester
Doing a PhD at the HFBK Hamburg
Being(s)
Graduate Show 2025: Don't stop me now
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Redesign Democracy – competition for the ballot box of the democratic future
Art in public space
How to apply: study at HFBK Hamburg
Annual Exhibition 2025 at the HFBK Hamburg
The Elephant in The Room – Sculpture today
Hiscox Art Prize 2024
The New Woman
Graduate Show 2024 - Letting Go
Finkenwerder Art Prize 2024
Archives of the Body - The Body in Archiving
New partnership with the School of Arts at the University of Haifa
Annual Exhibition 2024 at the HFBK Hamburg
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Extended Libraries
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Let's talk about language
Graduate Show 2023: Unfinished Business
Let`s work together
Annual Exhibition 2023 at HFBK Hamburg
Symposium: Controversy over documenta fifteen
Festival and Symposium: Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image
Solo exhibition by Konstantin Grcic
Art and war
Graduate Show 2022: We’ve Only Just Begun
June is full of art and theory
Finkenwerder Art Prize 2022
Nachhaltigkeit im Kontext von Kunst und Kunsthochschule
Raum für die Kunst
Annual Exhibition 2022 at the HFBK
Conference: Counter-Monuments and Para-Monuments.
Diversity
Live und in Farbe: die ASA Open Studios im Juni 2021
Unlearning: Wartenau Assemblies
School of No Consequences
Annual Exhibition 2021 at the HFBK
Semestereröffnung und Hiscox-Preisverleihung 2020
Teaching Art Online at the HFBK
HFBK Graduate Survey
How political is Social Design?