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3 Notizen zu: Nominees, Kunsthaus Hamburg
1 Es kreucht und fleucht im Kunsthaus, in der aktuellen Nominees-Ausstellung für das Hamburger Arbeitsstipendium. Viele kleine Hunde sitzen da etwa gleich am Anfang auf Magdalena Los' blauem Filz-Sockel. Hunde streunen auch in Goscha Steinhauers Filmarbeit herum oder blicken rätselhaft von Tanja Nis-Hansens Bildern. Monsterwesen bevölkern die Arbeit von Rosanna Graf. Und aufgeplustert, am Fensterbrett präsentieren Gerrit Frohne-Brinkmanns Elektro-Papageien ihr exotisch-buntes Federkleid, während sie schnatternd die Szenerie beobachten.
2 Manifestiert sich hier der "Animal Turn"? Die Hinwendung zum Tier, die Untersuchung der komplexen Beziehungen zwischen dem Menschen und den Tieren, wie er etwa vor kurzem im Hamburger Bahnhof, in der Ausstellung "How to talk with birds, trees, fish, shells, snakes, bulls and lions" thematisiert wurde? Sehen wir in der Nominiertenausstellung das Darwinsche "Survival of the Fittest" - Ein Überlebenskampf, wie in der Natur? Können wir nicht wie Los' Hunde, friedlich miteinander spielen?
3 Nicht nur auf Künstlerseite aber scheinen Tier-Metaphern passend. Gerade Frohne-Brinkmanns um Aufmerksamkeit heischende Papageien scheinen nämlich verkappte Stellvertreter für das anwesende Eröffnungs-Publikum zu sein. Fast ein bisschen zu einfach, diese Interpretation? Kann sein. Aber trotzdem kann man froh sein, dass man im Eröffnungslärm vom gefiederten Spiegelbild nicht sein eigenes Kunst-Gebrabbel zurückgeschleudert bekommt.
Nominees, Kunsthaus Hamburg, bis 6.1.2019