2020/11/22: KFFK/Kurzfilmfestival Köln 1. Jurypreis geht an Steffen Goldkamp
Der 1. Jurypreis geht ex aequo an Steffen Goldkamp für NACH ZWEI STUNDEN WAREN ZEHN MINUTEN VERGANGEN
Die beiden dokumentarischen Kurzfilme erzählen zwei ganz unterschiedliche Geschichten. Steffen Goldkamp taucht mit uns ein in den monotonen Tagesablauf in einer Jugendvollzugsanstalt.
In NACH ZWEI STUNDEN WAREN ZEHN MINUTEN VERGANGEN steht der immer gleiche Alltag der inhaftierten Jugendlichen im Fokus, wie sie Essen, Schlafen, sich gegenseitig die Haare schneiden oder die Flure Putzen. Abwechslung bietet lediglich das Telefonat eines Protagnisten, in dem er sich nach seiner alten Gang, nach der Außenwelt erkundigt. Doch vor allem heißt es warten, warten darauf, dass die Haftzeit endlich vergehen möge. Gerade diese Stille, auf bildlicher und akustischer Ebene, lässt die Zeit gerinnen. Diese unausweichliche bleierne lange Weile legt sich gleichsam körperlich spürbar auch über die Zuschauenden. Eine Schildkröte die nach vielen Versuchen endlich die Türschwelle nach draußen überwindet, bietet einen kleinen Hoffnungsschimmer.
Quelle