2021/12/28: Der Edwin-Scharff-Preis 2019, 2020 und 2021 geht an HFBK-Absolvent*innen
Die Corona-Pandemie hat auch die die Verleihung des rennommierten Hamburger Edwin-Scharff-Preises durcheinander gebracht. So wurden Ende Dezember 2021 die Preisträger*innen für die Jahre 2019 bis 2021 gleichzeitig bekannt gegegeben. Es handelt sich dabei ohne Ausnahme um Absolvent*innen der HFBK Hamburg. Alexander Rischer erhält den Preis für das Jahr 2019, das Kollektiv Jochen Schmith für das Jahr 2020 und Nana Petzet für 2021. Alexander Rischer wird der Preis am 11. April 2022 im Barlach Haus übergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger für die Jahre 2020 und 2021 werden zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen eines Senatsempfangs geehrt.
Mit Alexander Rischer, Jochen Schmith und Nana Petzet werden drei künstlerische Positionen gewürdigt, die in Hamburg besonders präsent sind. Ihre Kunst verfolgt dabei jeweils eine unverwechselbare Ästhetik und Methodik. Alexander Rischers Fotografien waren bereits an vielen Hamburger Ausstellungsorten zu sehen, so zum Beispiel im Kunsthaus und in der Galerie für Landschaftskunst. Das Kollektiv Jochen Schmith sorgte unter anderem für Aufsehen mit einer konzeptuellen Arbeit, als sie sich auf Kunstmessen dem Sammeln der Überreste von Zigarren widmeten, die sie dann in Bronze gegossen haben. Nana Petzet erarbeitete zum Beispiel von 2008 bis 2011 eine Kartierung des bedrohten Hafenbiotops „Peutegrund“. Sie dokumentierte die Tier- und Pflanzenwelt mit filmischen Mitteln und ließ sich dabei fachlich von Biologen beraten.
Zur Jury 2019 gehörten Goesta Diercks (Sammlungsleiter Sammlung Falckenberg), Wolf Jahn (Journalist), Dr. Dirk Luckow (Direktor Deichtorhallen), Lene Markusen (Künstlerin), Linda McCue (Edwin-Scharff-Preisträgerin 2009), Sylvia Schultes (Künstlerin) und Julia Sökeland (Betreiberin der Video-Kunst-Plattform „blinkvideo“). Der Jury 2020 gehörten an: Thomas Baldischwyler (Preisträger 2017), Florian Hüttner (Bildender Künstler), Prof. Hanne Loreck (Professorin an der HfbK), Bettina v. Dziembowski (Kuratorin/Künstlerische Leiterin Kunstverein Springhornhof), Eske Schlüters (Bildende Künstlerin), Stefanie Kleefeld (Direktorin Kunsthalle und Kunstmuseum Bremerhaven), Christoph Rauch (Bildender Künstler).
Und die Jury für 2021 setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Geelke Gaycken (Bildende Künstlerin), Belinda Grace Gardner (Kunst- und Literaturwissenschaftlerin), Prof. Dr. Petra Lange-Berndt (Prof. an der Universität Hamburg), Michaela Melián (Preisträgerin 2018), Linda McCue (Bildende Künstlerin), Stefan Sandrock (Bildender Künstler), Ingeborg Wiensowski (Kunstkritikerin/Galeristin Berlin).
Der Edwin-Scharff-Preis wird seit 1955 an bildende Künstlerinnen und Künstler verliehen, die in Hamburg und Umgebung leben und „deren Werke unter dem Anspruch, den der Namensgeber des Preises setzt, Auszeichnung verdienen“ (Satzung). Über die Verleihung entscheidet eine Fachjury, die vom Senat berufen wird. Der Namensgeber des Preises, Edwin Scharff, gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts. 1887 in Neu-Ulm geboren, wurde er in der Nachkriegszeit an die Landeskunstschule nach Hamburg berufen, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. Frühere Preisträgerinnen und Preisträger sind unter anderem Hanne Darboven, Franz Erhard Walther, Anna und Bernhard Blume sowie Daniel Richter. Der Preis ist seitens der Stadt mit 7.500 Euro dotiert und wird für die Jahre 2019-2021 durch die Hamburger Sparkasse aufgestockt.