Promotionsvorhaben Charlotte Desaga
Arbeitstitel:
White Cube Nature. Kunst und Kunstbetrieb in der ökologischen Krise
Betreuung: Prof. Dr. Friedrich von Borries und Prof. Dr. Petra Lange-Berndt
Das künstlerisch-wissenschaftliche Projekt geht Fährten nach, die von den unzähligen Trittsiegeln der ‚Natur’ in der Kunstwelt hinterlassen werden. In Form eines auto-ethnografischen Berichts aus meinem beruflichen Alltag wird diese Entwicklung über den Zeitraum eines Jahres (Februar 2019 – März 2020) aus der Binnensicht protokolliert. Der Text handelt von Protagonist*innen des internationalen Kunstbetriebs (Museen, Galerien, Stiftungen, Organisationen), Kurator*innen, Sammler*innen und global game changern, die versuchen, ihre Rolle in der Welt hinsichtlich einer Neubestimmung von Sinn, Wirkung und Zweck zu reartikulieren. Er handelt von Künstler*innen und Theoretiker*innen, die eine anti-anthropozentrische Neuverhandlung des Natur-Mensch-Verhältnisses vornehmen; von Kunstwerken, die von der Welt erzählen, die selbst Natur ist und sich nur durch die Vermittlung von etwas Lebendigem erkennen lässt. Der Erlebnisbericht dokumentiert Mechanismen strategischer Nutzenkalküle, Beispiele künstlerischer Imagination und sinnliche Erlebnisse intentionaler Formen vor dem Hintergrund des ökologischen Wandels. Diesem so collagierten Protokoll wird ein Kommentar zur Seite gestellt, der das geschilderte Geschehen mithilfe kulturwissenschaftlicher und ästhetischer Theorie kritisch reflektiert.