2013/05/03: Kunstpreis Finkenwerder 2013 geht an Ulla von Brandenburg
Ulla von Brandenburg ist mit dem Kunstpreis Finkenwerder 2013 ausgezeichnet, der mit 20.000 Euro zu den höchst dotierten Kunstpreisen Europas zählt. Die vom Flugzeugbauer Airbus und der Baugenossenschaft Finkenwärder-Hoffnung e.G. finanzierte Auszeichnung wird 2013 zum 7. Mal verliehen.
Als 7. Trägerin des Kunstpreises Finkenwerder folgt Ulla von Brandenburg Almut Heise, George Rickey, Neo Rauch und Candida Höfer sowie Daniel Richter und Thorsten Brinkmann, wie von Brandenburg Absolventen der HFBK Hamburg. Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Festaktes am 3. Juni im Airbus-Werk Hamburg statt.
Ulla von Brandenburg, 1974 in Karlsruhe geboren, studierte von 1995 bis 1998 Szenographie und Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, von 1998 bis 2005 Freie Kunst an der HFBK Hamburg, bei Cosima von Bonin, Eran Schaerf und Stephan Dillemuth. 2006 erhielt sie den Ausstellungs- und Katalogförderpreis der Alfred Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, 2007 den Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen, 2012 das Rom-Stipendium des französischen Staates für einen Aufenthalt in der Villa Medici. Gruppen- und Einzelaussttellungen hatte von Brandenburg unter anderem im Irish Museum of Art in Dublin (2008), bei der Biennale in Venedig (2009), in der Hamburger Kunsthalle (2010) oder im Sprengel Museum in Hannover (2011), dazu in Düsseldorf, Amsterdam und in Londons Tate Modern Gallery. Gerade ist sie von Hamburg nach Paris umgezogen.
Das Werk der Künstlerin umfasst Zeichnungen, Aquarelle, Wandbilder, Scherenschnitte, aber auch Installationen, Film und Performances. Im Zentrum ihrer Arbeit aber steht das Theater, als Projektionsraum für Realität und Fantasie, Schein und Sein, Maskerade und Pose. Gern greift sie auf Darstellungsformen des späten 19. Jahrhunderts und der beginnenden Moderne zurück, mit ihrem Interesse für Okkultismus, Esoterik und Psychoanalyse. Doch nicht die historische Wiedergabe interessiert Ulla von Brandenburg. Sie spielt mit gesellschaftlichen Verhaltensmustern, Regeln und Konventionen und demonstriert deren Zeitlosigkeit. Ihre Inszenierungen – eine Kombination aus traditionellem Singspiel, Tableau vivant, Scherenschnitt, Schwarz-Weiß-Film – versetzen den Betrachter in eine Welt, in der die Gegensätze von komplexen Rollenspielen und verdeckten Emotionen offengelegt werden. Darstellungstechniken des Theaters, wie Vorhang und Bühne, verdichten das Gefühl von innen und außen, von Raum und Zeit.
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