Re•De•Re – Redesign Democratic Representation
Demokratien stecken in der Krise. Dabei spielt besonders die repräsentative Funktion der Parlamente im aktuellen Diskurs keine ausreichend relevante Rolle. Das Forschungsvorhaben Re•De•Re – Redesign Democratic Representation möchte die prozessuale und performative Dimension dieser Repräsentation durch eine interdisziplinäre Kooperation der Politikwissenschaft mit dem Design näher beleuchten. So soll ein iterativer und konstruktiver Forschungsprozess ermöglicht werden, der konkrete Handlungsempfehlungen entwirft. Aktuelle Phänomene werden so nicht nur erfasst, sondern schon im Verlauf des Projektes werden Interventionen geplant und getestet. Angesiedelt ist das Vorhaben an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg in Kooperation mit der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Der Projektzeitraum ist für 5 Jahre angesetzt und ist im Januar 2025 gestartet.
Das Projektteam widmet sich dieser demokratischen Herausforderung mit dem Ziel, die Mechanismen der Interaktionen zwischen gewählten Vertreter*innen und Bürger*innen zu verstehen und so praktische Ideen für bürgernahe Modelle der politischen Repräsentation zu entwickeln. Das Team begleitet drei Bundestagsabgeordnete aus verschiedenen Parteien für insgesamt 100 Tage zu verschiedenen Aktivitäten im Wahlkreis, in der Partei und in Berlin im Austausch mit Gremien, Ministerien und Interessengruppen. Gemeinsam mit ihnen und den Praxispartner*innen entwickeln die beteiligten Wissenschaftler*innen in einem experimentellen Co-Design-Prozess neue Ideen für politische Repräsentation. Das transdisziplinäre Team verbindet künstlerische und kreative Forschungsperspektiven mit politikwissenschaftlichem Wissen und ethnografischen Methoden. Austauschformate für Bürger*innen mit den spezialisierten Praxispartner*innen sind Teil der Forschungsmethode, um die Erwartungen der Bürger*innen an politische Repräsentation in den Gestaltungsprozess einzubeziehen.
Im Rahmen des Forschungsprojektes lobt die HFBK Hamburg im Februar 2025 einen Designwettbewerb aus. Weitere Infos folgen in Kürze.
Re•De•Re – Redesigning Democratic Representation ist ein gemeinsames Forschungsprojekt von Prof. Dr. Friedrich von Borries (HFBK Hamburg) und Prof. Dr. Sven T. Siefken (Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung).
Wissenschaftliche Mitarbeit: Juliane Baruck, Philipp Cartier, Christian Ignorek
Kooperationspartner sind der Deutsche Design Club (DDC) und der Verein Demokratie Innovation.
Das Projekt wird gefördert von der VolkswagenStiftung.