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Wer darf entscheiden?

Hamburg bekommt einen neuen »Denk-Ort für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt«. Er soll an der Binnenalster entstehen, gut sichtbar vom Jungfernstieg, und ist allen Menschen gewidmet, »die aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität staatlich verfolgt und gesellschaftlich stigmatisiert, abgelehnt und ausgegrenzt wurden«.[1] Der Senat, der mit seinen Fachbehörden und Bezirksämtern lange Teil von homophober Repression und geschlechtlicher Zurichtung war, würdigt damit queere soziale Kämpfe, bekennt sich zur Vielfalt der Stadtgesellschaft und lässt sich – während andere Städte ihre Kulturetats kürzen – die künstlerische Gestaltung des »Denk-Orts« fast eine halbe Million Euro kosten. Was wäre daran auszusetzen?

Dennoch ist die Stimmung gereizt, als an einem Dienstagabend im vergangenen September im Museum für Kunst & Gewerbe über den »Denk-Ort« diskutiert wird. Anwesende sprechen von Sabotage an repräsentativen Verfahren. Andere reagieren ungehalten. Es ist nicht etwa so, dass hier rechte Provokateur*innen auftreten, die den »Denk-Ort« ablehnen.[2] Stattdessen geraten zwei Gruppen aneinander, von denen man annehmen kann, dass sie ähnliche Werte teilen und viele personelle Überschneidungen aufweisen: Vertreter*innen der queeren Community und der Kunstwelt.

Der Streit um den »Denk-Ort«, Version A

Ihr Streit entzündet sich erst spät. Nämlich, als eigentlich alles entschieden ist. Am 17. Juli 2024 berät sich eine zehnköpfige Jury (darunter drei Menschen aus der Kunstwelt, drei aus queeren Verbänden und vier aus Behörden) über die Entwürfe zur Gestaltung des »Denk-Orts«. Einer der 14 Wettbewerbsbeiträge kommt von Franziska Opel und Hannah Rath, zwei Absolventinnen der HFBK Hamburg. Unter dem Titel Für Capri und Roxi schlagen sie eine Skulptur vor, deren Ausmaße imposant sind, die dabei aber filigran wirkt: ein schimmernder Wirbel, etwa elf Meter lang und drei Meter im Radius. Auf einer Visualisierung wirkt diese Arbeit wie eine riesige, über die Alster gewehte Luftschlange. Mit sechs zu vier Stimmen wählt die Jury den Entwurf auf Platz eins und votiert anschließend mit neun zu eins für seine Realisierung. Der Juryvorsitzende ruft die Künstlerinnen an und gratuliert.

Anschließend passiert lange nichts, so schildern es Franziska Opel und Hannah Rath. Sie fragen bei der Behörde nach, erfahren nichts Konkretes. Dann lesen sie zufällig in der Presse, dass über die Umsetzung des »Denk-Orts« noch einmal abgestimmt werden soll – und zwar unter Ausschluss der meisten Jurymitglieder. Am 2. August lässt die Kulturbehörde die Bombe platzen: Sie teilt mit, dass sie nicht der Juryempfehlung folgen, sondern den zweitplatzierten Wettbewerbsbeitrag umsetzen werde.

Postings der Kulturbehörde auf Instagram bekommen meist nur zwei bis vier Kommentare. Unter der Bekanntgabe der »Denk-Ort«-Entscheidung stehen bald 200, viele davon empört. Mehr als 450 Menschen unterzeichnen zudem einen Protestbrief, darunter prominente Kulturschaffende der Stadt.[3] Die Behördenleitung hat all das offenbar nicht erwartet. Sie gab ihre Entscheidung an einem Freitagnachmittag bekannt, wenige Stunden vor Feierabend.

Der Streit um den »Denk-Ort«, Version B

Man kann von diesem Konflikt aber auch etwas anders erzählen und bereits einige Jahre früher damit ansetzen: Die Initiative, einen »Denk-Ort« zu schaffen, formiert sich im Herbst 2018 in der queeren Community. Der Zeitpunkt ist klug gewählt: Im Jahr 2020 soll der Christopher Street Day zum 40. Mal stattfinden, da wäre ein starkes Signal aus der Politik passend. Außerdem steht eine Bürgerschaftswahl an, es ist also die Zeit der politischen Großzügigkeit. Der Plan geht auf: Im Sommer 2019, keine zwölf Monate nach dem ersten Brainstorming der Initiator*innen in einer Kneipe in St. Georg, fordert die Bürgerschaft den Senat auf, die Umsetzung des »Denk-Orts« zu prüfen.[4] Am 18. Februar 2020, fünf Tage vor der Wahl, empfängt Kultursenator Carsten Brosda (SPD) die Initiator*innen des »Denk-Orts«. Man einigt sich auf einen »breit angelegten Beteiligungsprozess«.[5]

Das Jubiläum des Christopher Street Day kann wegen der Corona-Pandemie nur stark eingeschränkt stattfinden, doch der Beteiligungsprozess schreitet voran. Rund 60 Gruppen aus der queeren Community treffen sich dafür in Workshops. Dabei werden Anforderungen an den »Denk-Ort« formuliert: Er dürfe kein »Schwulenmahnmal« werden, sondern müsse der ganzen Community gewidmet sein, Homosexuellen, trans* Personen, Intersexuellen und anderen. Und er solle nicht nur erinnern, sondern Raum bieten zum Nachdenken über Gegenwart und Zukunft.[6]

Für Capri und Roxi, der Titel des Entwurfs von Franziska Opel und Hannah Rath, bezieht sich auf historische Kneipen, die vor allem von Homosexuellen besucht wurden. Das Bezirksamt Mitte belegte sie in den 1960er Jahren mit einem Tanzverbot, eine Schikane, die es laut Historiker*innen so nur in Hamburg gab.[7] Dem zweitplatzierten Entwurf von Sebastian Behmann und Ólafur Elíasson fehlt ein solcher Bezug auf Hamburg. Ihr Pavillon der Stimmen besteht aus einem regenbogenfarbenen Glasring von zwölf Metern Durchmesser, der von Stangen dreieinhalb Meter hoch in der Luft gehalten wird. Zusätzlich sollen Lautsprecher installiert werden, die Stimmen aus der queeren Community abspielen. Kritiker*innen bemängeln, dass der Entwurf an die Arbeit Your Rainbow Panorama erinnere, die Ólafur Elíasson bereits 2011 in Aarhus umgesetzt hat (dort offenbar ohne, dass der Regenbogen als queeres Statement gemeint gewesen wäre). Das Votum der Jury ist deshalb nachvollziehbar: Für Capri und Roxi ist der ästhetisch originellere und der inhaltlich spezifischere Entwurf.

Doch gerade dieses Spezifische wird für seine Schöpferinnen zum Problem. Denn Für Capri und Roxi steht unter dem Verdacht, das »Schwulenmahnmal« zu sein, das man vermeiden wollte, das wird bei der Diskussion im Museum für Kunst & Gewerbe sehr deutlich. Der Pavillon der Stimmen hingegen biete eine große Offenheit und sei deshalb besser geeignet. Queere Juror*innen hatten offenbar ähnliches während der Jurysitzung angemerkt, wurden aber überstimmt.[8]

Die Kulturbehörde folgt diesem Votum der Community-Vertreter*innen. Sie sollen einen »Denk-Ort« bekommen, wie sie ihn sich wünschen. Denn, das stellt ein Referent der Behörde klar: Es gehe hier »nicht nur um ein Kunstwerk«.

Okay, worum geht es?

Im Grunde ist der Streit um den »Denk-Ort« nicht einzigartig. Ähnliche Konflikte traten in Hamburg wiederholt auf, wenn künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum bestimmten Gruppen gewidmet wurden. Diese Arbeiten sind nie »nur« Kunstwerk, sondern haben stets weitere Aufgaben (etwa soziale, politische, didaktische, … ). So war es beim Gedenkort für Deserteure (2015), bei Stigma (2022) und vielleicht passt auch der Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge in diese Reihe.[9] Meist geht es um drei Fragen. Erstens: Welcher Entwurf ist der beste? Die Antwort hängt vom Maßstab ab, den man anlegt, einen ästhetischen, der Originalität priorisiert, oder einen sozialen, dem es vor allem um die Interessen der vorgesehenen Nutzer*innen geht. Das ist eine Güterabwägung, man kann so oder so entscheiden. Daraus folgt zweitens: Wer darf diese Entscheidung treffen? Und drittens: Wie können Konflikte bei der Entscheidungsfindung moderiert werden?

Im Falle des »Denk-Orts« weist die Leitung der Kulturbehörde fast alle Kritik von sich. »Wir sehen nicht, dass das Verfahren und die Expertise der Jury beschädigt wurden«, sagt Staatsrätin Jana Schiedek. Auch Einwände, der Pavillon der Stimmen sei nicht im vorgegebenen Kostenrahmen zu realisieren, bestreitet sie.[10] Einen Punkt aber lässt sie gelten: Man habe »nicht optimal kommuniziert«. Deshalb wird bei der Diskussion im Museum ein Kompromiss präsentiert: Nicht nur der Pavillon der Stimmen soll gebaut werden, sondern – mit zusätzlichem Geld, an anderer Stelle und in geringerem Umfang – auch Für Capri und Roxi.

Die Künstlerinnen Franziska Opel und Hannah Rath wollen sich darauf einlassen. Hamburg bekommt nun also nicht nur ein Kunstwerk, das der queeren Community gewidmet ist, sondern gleich zwei. Wie ähnliche Konflikte in Zukunft besser gelöst werden können, bleibt derweil offen.

Oskar Piegsa (*1984) ist Redakteur im Hamburg-Ressort bei der Wochenzeitung Die ZEIT und schreibt über Themen aus den Bereichen Bildung und Kultur.

Dieser Text ist zuerst im Lerchenfeld #73 erschienen.

[1] Diesen Auftrag formulierten die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen am 19. August 2019 an den Senat (siehe Drucksache 21/18026). Mehr Infos zum »Denk-Ort« unter: https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/behoerde-fuer-kultur-und-medien/projekte-und-initiativen/denk-ort-sexuelle-und-geschlechtliche-vielfalt (zuletzt aufgerufen: 7.1.25).

[2] Die gibt es auch. In einem Twitter-Posting behauptete die Bürgerschaftsfraktion der AfD am 16. August 2023, der Senat plane ein 414.000 Euro teures Denkmal für lediglich 0,0016 Prozent der Bevölkerung. Die Rechtspopulist*innen kommen auf diesen Prozentwert, indem sie unterstellen, der »Denk-Ort« sei lediglich jenen Menschen in Hamburg gewidmet, deren Geschlecht im Reisepass als »divers« vermerkt ist. Tatsächlich geht es um die ganze Breite der queeren Community, mit der sich laut LGBTIQ* Pride Report 2024, einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos, bundesweit 12 Prozent der Bevölkerung identifizierten. In Hamburg dürfte der Anteil noch höher sei. Das Nutzer*innen-Potential des »Denk-Orts« steigt weiter, wenn man bedenkt, dass er von allen Unterstützer*innen einer vielfältigen Gesellschaft genutzt werden kann.

[3] Tobias Peper, Eske Schlüters und Ute Vorkoeper, Offener Brief an den Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg zum internationalen Kunstwettbewerb zur Gestaltung eines Denk-Orts für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, veröffentlicht am 12. August 2024, online unter: https://innn.it/offener-brief-an-den-senator-fur-kultur-und-medien-der-freien-und-hansestadt-hamburg-zum-internationalen-kunstwettbewerb-zur-gestaltung-eines-denk-orts-fur-sexuelle-und-geschlechtliche-vielfalt (zuletzt aufgerufen: 7.1.25).

[4] Sirany Schümann, Ein Denk-Ort für alle im Herzen der Stadt, veröffentlicht am 30. Juli 2024, online unter: https://szene-hamburg.com/denk-ort-fuer-sexuelle-und-geschlechtliche-vielfalt-initiative-gottfried-lorenz/ (zuletzt aufgerufen: 7.1.25).

[5] Behörde für Kultur und Medien (Hrsg.): Werkstatt-Tag 5. September 2020 Dokumentation. Hamburg, 2020. Hier: S. 3.

[6] Siehe Schümann 2024, Werkstatt-Tag 2020.

[7] Siehe bspw. Hanna Grimm, Wie Schwule in Hamburg verfolgt wurden, veröffentlicht am 2. August 2013, online unter: https://www.ndr.de/geschichte/Wie-Schwule-in-Hamburg-verfolgt-wurden,homosexuellenverfolgung101.html (zuletzt aufgerufen: 7.1.25).

[8] So Farid Müller: Denkort sexueller/geschlechtlicher Vielfalt: Streit um Siegerentwurf. Veröffentlicht am 30. September 2024, online unter: https://www.farid-mueller.de/2024/09/denkort-sexueller-geschlechtlicher-vielfalt-umstrittener-siegerentwurf/ (zuletzt aufgerufen: 7.1.25). Aus dem Protokoll der Sitzung geht es nicht hervor.

[9] Dieser Fall ist anders gelagert, da es mit dem Synagogenmonument von Margrit Kahl um ein bestehendes Kunstwerk geht, dass einem Neubau weichen soll. Doch auch hier gibt es einen Konflikt zwischen der Jüdischen Gemeinde, deren Anspruch auf den Wiederaufbau ihres Gotteshauses niemand ernsthaft in Frage stellt, und Vertreter*innen der Kunstwelt, die sich um das Kunstwerk sorgen. Ausführlicher dazu: Oskar Piegsa, Verfällt hier ein Mahnmal?, veröffentlicht am 5. August 2024, online unter: https://www.zeit.de/hamburg/2024-08/synagoge-bornplatz-hamburg-denkmal-margrit-kahl-mahnmal (zuletzt aufgerufen: 7.1.25).

[10] Ein weiterer Kritikpunkt am Entwurf von Sebastian Behmann und Ólafur Elíasson ergibt sich aus Sicht des Denkmalschutzes, da die Künstler vorschlagen, bei der Gestaltung des Platzes rund um ihren Pavillon baulich in die Uferkante der Binnenalster einzugreifen. Ob es dazu kommen wird, bleibt offen. Im Rahmen einer Ortsbegehung aller Wettbewerbsteilnehmer*innen im Jahr 2024 waren diese informiert worden, dass die Ufereinfassung unter Denkmalschutz stehe.

Besucher*innen bei der Graduate Show 2024; Foto: Tim Albrecht

Viel los zum Semesterstart

Mit Beginn des Sommersemesters 2025 gibt es wieder zahlreiche Veranstaltungen an der HFBK Hamburg. Hier haben wir einen kleinen Überblick zusammengestellt

Open Call: Redesign Democracy - Reimagine Voting; Grafik: Konrad Renner

Redesign Democracy – Wettbewerb zur Wahlurne der demokratischen Zukunft

Im Rahmen des Forschungsprojektes Redesigning Democratic Representation (Re·De·Re) lobt die HFBK Hamburg anlässlich der Bundestagswahl 2025 einen Wettbewerb für das Re-Design von Wahlurnen und den Prozess des Wählens aus. Wie könnten die Wahlurnen der Zukunft aussehen? Hier gibt es alle Informationen zum Wettbewerb und dem Projekt.

Park Ficiton, Palmen Feliz Nedra, 2003; Foto: Margit Czenki/Park Fiction

Kunst im öffentlichen Raum

Was ist öffentlicher Raum? Wo beginnt oder endet er? Welches Verständnis von Öffentlichkeit liegt ihm zugrunde? Die aktuelle Ausgabe des Lerchenfeld-Magazins beleuchtet diese und andere Fragen

Blick in die von Nadine Droste kuratierte Ausstellung von Master-Studierenden im ICAT der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2024 (im Vordergrund die Arbeit von Paula Hoffmann und Laura Mahnke); Foto: Lukes Engelhardt

How to apply: Studium an der HFBK Hamburg

Vom 4. Februar bis 5. März 2025, 16 Uhr läuft die Bewerbungsfrist für ein Studium an der HFBK Hamburg. Alle wichtigen Infos dazu gibt es hier.

Viele Menschen stehen vor einer Wand mit Portrait-Fotografien

Arbeit von Atu Gelovani am Eröffnungsabend der Jahresausstellung 2025 an der HFBK Hamburg; Foto: Lukes Engelhardt

Jahresausstellung 2025 an der HFBK Hamburg

Vom 14.-16. Februar 2025 (jeweils 14-20 Uhr) präsentieren die Studierenden der Hochschule für bildende Künste Hamburg eine Vielzahl künstlerischer Arbeiten, die sie im Laufe des letzten Jahres angefertigt haben. Im ICAT ist neben der von Nadja Quante kuratierten Ausstellung »Fragile Uncertainties« mit Arbeiten von Master-Studierenden auch die Präsentation der Austauschstudierenden des Goldsmiths, University of London, zu sehen.

Eine Skulptur eines kleinen Elefanten, dass als Klettergerüst fungiert, in einem Park in Hamburg

Der Elefant im (öffentlichen) Raum Hamburg

Der Elefant im Raum – Skulptur heute

Das zweitägige internationale Symposium widmet sich am 2. und 3. Dezember 2024 aktuellen Fragen und Entwicklungen im Bereich der Bildhauerei. Begleitet wird es von einer Ausstellung im ICAT der HFBK Hamburg.

Es ist ein heller Ausstellungsraum mit großen Fenstern zu sehen, in dem ein großformatiges Bild an der Wand hängt. In den Fenstern wurde eine große skulpturale Arbeit in Forma von vier großen blauen Fahnen angebracht. Der Raum hat einen grauen Boden.

Ausstellungsansicht Hiscox Kunstpreis 2024; Foto: Tim Albrecht

Hiscox Kunstpreis 2024

Die HFBK Hamburg lädt herzlich zur Verleihung des Hiscox Kunstpreises 2024 und zur Eröffnung der Ausstellung mit den nominierten Künstler*innen ein.

Das Bild zeigt einen erleuchteten Kinosaal mit grauen Sesseln. Der Vorhang vor der großen weißen Leinwand ist halb geöffnet.

Das Kino im neuen Filmhaus, Finkenau 42; Foto: Tim Albrecht

Semestereröffnung 2024/25 im Zeichen des neuen Filmhauses

Nach sechs Jahrzehnten herausragender Filmausbildung an der HFBK Hamburg feiern wir mit der Eröffnung des akademischen Jahres am Mittwoch, den 16. Oktober 2024 die Einweihung des neuen Filmhauses. Außerdem stellen wir die neuen Lehrenden vor und begrüßen die neuen Studierenden.

Grafischer Entwurf des Ausstellungstitels

"Die Neue Frau – Wie Künstlerinnen und Gestalterinnen das Bild der Moderne prägten", Grafik von Liudmila Savelyeva, Karla Krey, Amira Mostafa (Klasse Digitale Grafik)

Die Neue Frau

Die Ausstellung "Die Neue Frau - Wie Künstlerinnen und Gestalterinnen das Bild der Moderne prägten" präsentiert mehr als 50 Arbeiten von 14 ausgewählten Künstlerinnen und Gestalterinnen, die ab 1907 an der Staatlichen Kunstgewerbeschule zu Hamburg, der Vorgängerinstitution der HFBK, studierten. Zu einer Zeit, in der Frauen der Zugang an vielen anderen Kunsthochschulen noch verwehrt war.

Es ist ein Metallrahmen zu erkennen. Darin wurde ein Stuhl platziert in dem ein Mann mit einer VR-Brille sitzt und die Arme erhoben hat. Im Hintergrund steht ein Bildschirm auf dem eine animierte weiblich gelesen Person zu sehen ist.

Matthis Frickhœffer in seiner Installation "Framing Electric Dreams" (mit Sebastian Kommer) im Rahmen der Ausstellung "Imaging Health I" 2022 im ICAT der HFBK Hamburg; Foto: Tim Albrecht

Promovieren an der HFBK Hamburg

Die HFBK Hamburg bietet als erste Kunsthochschule in Deutschland die Möglichkeit zur Promotion PhD in Art Practice an. Zum Start werden künstlerische Promotionsvorhaben gesucht, die sich mit veränderten Gesundheitskonzepten und den gesellschaftlichen Transformationsprozessen auseinandersetzen. Jetzt Bewerben!

Detailaufnahme eines Schaufensters für Dinge, die man für ein Leben nach dem Tod benötigen könnte. Ein buntes Sammelsurium von Waren.

Detail: Installation von Mark Morris; Foto: Tim Albrecht

Graduate Show 2024 - Letting Go

Vom 12. bis 14. Juli 2024 (14-20 Uhr) zeigen mehr als 160 Absolvent*innen des Studienjahres 2023/24 ihre künstlerischen Abschlussarbeiten in einer umfassenden Ausstellung in der HFBK Hamburg. Außerdem werden im Rahmen von Final Cut alle Abschlussfilme im neuen Kinosaal des Filmhauses in der Finkenau 42 präsentiert.

Eine große Wand wurde gelb gestrichen und darauf in großen Lettern geplottet: Territorium. Es hängen diverse Kabel unter der Decke des Raumes.

Julia Scher, Territorium, 2024, Ausstellungsansicht ICAT der HFBK Hamburg; Foto: Tim Albrecht

Finkenwerder Kunstpreis 2024

Die US-amerika­nische Künstlerin Julia Scher erhält den Finkenwerder Kunstpreis 2024. Mit dem Finkenwerder Förderpreis der HFBK Hamburg wird die Absolventin Anna Stüdeli ausgezeichnet.

Es wird in Schwarz/Weiß die Nachaufnahme eines menschlichen Auges gezeigt. Auf der Pupille ist ein Atomstern zu sehen.

Still aus US Civil Defense Film Atomic Alert (1951), 10 min 34 sec, Courtesy of the Diefenbunker: Canada’s Cold War Museum.

Archives of the Body - The Body in Archiving

Mit einem Symposium, einer Ausstellung, einem Filmprogramm und einer digitalen Publikation untersucht das von Prof. Hanne Loreck und Vanessa Gravenor konzipierte Forschungsprojekt die Ordnungsform "Archiv" im Hinblick auf den menschlichen Körper. Welche Körperarchive und -diskurse haben sich durchgesetzt? Welche Potenziale für politisch-ästhetischen Widerstand und Aktivismus konnten und können entstehen?

Es ist eine abstrakte Malerei in unterschiedlichen Gelb-, Blau und hellen Brauntönen zu sehen. Ein Kreis in Beige lenkt den Fokus leicht auf die linke Bildhälfte.

Sharon Poliakine, Untitled, 2023, Öl auf Leinwand, Detail

Neue Partnerschaft mit der School of Arts der University of Haifa

Anlässlich einer neuen Partnerschaft mit der School of Arts der University of Haifa präsentiert die HFBK Hamburg eine Ausstellung der Künstler*innen Birgit Brandis, Sharon Poliakine und Studierender der HFBK.

Sieben Personen stehen vor einer bunten Wand aus unterschiedlich farbigen Stoffstreifen.

Besucher*innen der Jahresausstellung 2024; Foto: Lukes Engelhardt

Jahresausstellung 2024 an der HFBK Hamburg

Vom 9. - 11. Februar 2024 (jeweils 14 - 20 Uhr) präsentieren die Studierenden der HFBK Hamburg ihre künstlerischen Produktionen des letzten Jahres. Im ICAT ist neben der von Nadine Droste kuratierten Gruppenausstellung »Think & Feel! Speak & Act!« mit Arbeiten von Master-Studierenden auch die Präsentation der Austauschstudierenden des Goldsmiths, University of London, zu sehen.

In der linken Bildhälfte wird ein Übermensch großes Objekt gezeigt. Ein aus Metall bestehender Kubus mit unterschiedlichen Objekten darin. Dahinter kann man vier Leinwände, die ein hochkantiges Format aufweisen, erahnen. An der rechten Wand steht eine Tischvitrine und an der Wand sind zwei großformatige Blätter angebracht.

Ausstellungsansicht des Hiscox Kunstpreises 2023; Foto: Tim Albrecht

(Ex)Changes of / in Art

Zum Jahresende ist an der HFBK Hamburg viel los: Ausstellungen im ICAT, die Open Studios der ASA-Studierenden in der Karolinenstraße, Performances in der Extended Library und Vorträge in der Aula Wartenau.

Extended Libraries

Wissen ist heute von überall und zeitunabhängig abrufbar. Welche Rolle(n) können dann noch Bibliotheken übernehmen? Wie können sie nicht nur als Wissensarchiv dienen, sondern die künstlerische Wissensproduktion unterstützen? Beispielhaft stellen wir Bibliotheksprojekte von Studierenden und Alumni sowie unseren neuen Wissensraum vor: die Extended Library.

Auf einer Wand wurden Buchseiten mit Malereien und Zeichnungen in unterschiedlichen Formaten angebracht. Außerdem sind zwei Buchumschläge des Buches "Die Völker der Erde" zusehen.

Detailansicht Rajkamal Kahlon, People of the Earth (Die Völker der Erde), 2017 - 2021

And Still I Rise

Seit über 20 Jahren gilt das Interesse der US-amerikanischen Künstlerin Rajkamal Kahlon den Zusammenhängen von Ästhetik und Macht, die über historische und geografische Grenzen hinweg vornehmlich durch Gewalt organisiert sind. Mit dieser Einzelausstellung stellt die HFBK Hamburg das vielseitige Werk der Professorin für Malerei und Zeichnen erstmals dem Hamburger Kunstpublikum vor.

Let's talk about language

An der HFBK Hamburg studieren aktuell ca. 350 internationale Studierende, die 55 unterschiedliche Sprachen sprechen – zumindest sind das die offiziellen Amtssprachen ihrer Herkunftsländer. Ein Viertel der Lehrenden hat einen internationalen Hintergrund. Tendenz steigend. Aber wie gehen wir im Alltag mit der Vielsprachigkeit der Hochschulmitglieder produktiv um? Welche Wege der Verständigung lassen sich finden? Die aktuelle Lerchenfeld-Ausgabe beschäftigt sich mit kreativen Lösungen im Umgang mit Mehrsprachigkeit und lässt zahlreiche ehemalige internationale Studierende zu Wort kommen.

In der Eingangshalle der HFBK steht eine Holzbude mit dem hinterleuchteten Schriftzug "Würstelinsel". Davor stehen ein paar Leute.

Hanna Naske, Würstelinsel, 2023, Installation in der Eingangshalle der HFBK Hamburg; Foto: Miriam Schmidt / HFBK

Graduate Show 2023: Unfinished Business

Vom 13. bis 16. Juli 2023 präsentieren 165 Bachelor- und Master-Absolvent*innen des Jahrgangs 2022/23 ihre Abschlussarbeiten aus allen Studienschwerpunkten. Unter dem Titel Final Cut laufen zudem alle Abschlussfilme auf großer Leinwand in der Aula der HFBK Hamburg.

Ein verkleideter Mann mit Sonnenbrille hält ein Schild in Sternform in die Kamera. Darauf steht "Suckle". Das Bild ist in Schwarz-Weiß aufgenommen.

Foto: Honey-Suckle Company

Let`s work together

Kollektive haben Konjunktur im Kunstbetrieb. Und das schon seit mehreren Jahrzehnten. Zum Start des Sommersemesters 2023 widmet sich die aktuelle Ausgabe des Lerchenfeld-Magazins dem Thema der kollektiven Praxis, stellt ausgewählte Kollektive vor und geht aber auch den Gefahren und Problemen kollektiven Arbeitens nach.

Jahresausstellung 2023, Arbeit von Toni Mosebach / Nora Strömer; Foto: Lukes Engelhardt

Jahresausstellung 2023 an der HFBK Hamburg

Vom 10.-12. Februar präsentieren Studierende aus allen Schwerpunkten ihre künstlerischen Arbeiten im Gebäude am Lerchenfeld, in der Wartenau 15 und im AtelierHaus. Im dort ansässigen ICAT kuratiert Tobias Peper, Künstlerischer Leiter des Kunstvereins Harburger Bahnhof, eine Ausstellung mit HFBK-Masterstudierenden. Zudem stellen dort 10 Austauschstudierende des Goldsmiths, University of London ihre Arbeiten aus.

Symposium: Kontroverse documenta fifteen

Mit dem Symposium zur documenta fifteen am 1. und 2. Februar 2023 möchte die HFBK Hamburg Hintergründe und Zusammenhänge analysieren, unterschiedliche Standpunkte ins Gespräch bringen und eine Debatte ermöglichen, die explizit den Antisemitismus im Kunstfeld thematisiert. Die Veranstaltung bietet Raum für divergente Positionen und will Perspektiven für die Gegenwart und Zukunft des Ausstellungmachens eröffnen.

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Festival und Symposium: Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image

Als abschließender Teil des künstlerischen Forschungsprojekts laden das Festival und Symposium vom 24.-27. November 2022 zu Vorführungen, Performances, Vorträgen und Diskussionen ein, die das Potenzial der bewegten Bilder und des (menschlichen und nicht-menschlichen) Körpers erforschen, unseren gewohnten Kurs umzukehren und die herrschende Ordnung der Dinge zu verändern.

Einzelausstellung von Konstantin Grcic

Vom 29. September bis 23. Oktober 2022 zeigt Konstantin Grcic (Professor für Industriedesign) im ICAT - Institute for Contemporary Art & Transfer der HFBK Hamburg eine raumgreifende Installation aus von ihm gestalteten Objekten und bereits existierenden, neu zusammengestellten Gegenständen. Parallel wird der von ihm konzipierte Raum für Workshops, Seminare und Büro-Arbeitsplätze im AtelierHaus in Betrieb genommen.

Amna Elhassan, Tea Lady, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm

Amna Elhassan, Tea Lady, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm

Kunst und Krieg

„Jeder Künstler ist ein Mensch“. Diese so zutreffende wie existenzialistische Feststellung von Martin Kippenberger (in ironischer Umformulierung des bekannten Beuys Zitats) bringt es in vielerlei Hinsicht auf den Punkt. Zum einen erinnert sie uns daran, nicht wegzusehen, (künstlerisch) aktiv zu handeln und unsere Stimmen zu erheben. Gleichzeitig ist sie eine Ermahnung, denen zu helfen, die in Not sind. Und das sind im Moment sehr viele Menschen, unter ihnen zahlreiche Künstler*innen. Deshalb ist es für Kunstinstitutionen wichtig, nicht nur über Kunst, sondern auch über Politik zu diskutieren.

Merlin Reichert, Die Alltäglichkeit des Untergangs, Installation in der Galerie der HFBK; Foto: Tim Albrecht

Graduate Show 2022: We’ve Only Just Begun

Vom 8. bis 10. Juli 2022 präsentieren mehr als 160 Bachelor- und Master-Absolvent*innen des Jahrgangs 2021/22 ihre Abschlussarbeiten aus allen Studienschwerpunkten. Unter dem Titel Final Cut laufen zudem alle Abschlussfilme auf großer Leinwand in der Aula der HFBK Hamburg. Parallel ist in der Galerie der HFBK im Atelierhaus die Ausstellung der sudanesischen Gastlektorin Amna Elhassan zu sehen.

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

Der Juni lockt mit Kunst und Theorie

So viel Programm war schon lange nicht mehr: Ein dreitägiger Kongress zur Visualität des Internets bringt internationale Webdesigner*innen zusammen; das Forscher*innenkollektiv freethought diskutiert über die Rolle von Infrastrukturen und das Symposium zum Abschied der Professorin Michaela Ott greift zentrale Fragen ihrer Forschungstätigkeit auf.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Finkenwerder Kunstpreis 2022

Der 1999 vom Kulturkreis Finkenwerder e.V. initiierte Finkenwerder Kunstpreis hat eine Neuausrichtung erfahren: Als neuer Partner erweitert die HFBK Hamburg den Preis um den Aspekt der künstlerischen Nachwuchsförderung und richtet ab 2022 die Ausstellung der Prämierten in der HFBK Galerie aus. Mit dem diesjährigen Finkenwerder Kunstpreis wird die US-amerikanische Künstlein Renée Green ausgezeichnet. Die HFBK-Absolventin Frieda Toranzo Jaeger erhält den Finkenwerder Förderpreis der HFBK Hamburg.

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; Foto: Lukas Engelhardt

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; Foto: Lukas Engelhardt

Nachhaltigkeit im Kontext von Kunst und Kunsthochschule

Im Bewusstsein einer ausstehenden fundamentalen gesellschaftlichen Transformation und der nicht unwesentlichen Schrittmacherfunktion, die einem Ort der künstlerischen Forschung und Produktion hierbei womöglich zukommt, hat sich die HFBK Hamburg auf den Weg gemacht, das Thema strategisch wie konkret pragmatisch für die Hochschule zu entwickeln. Denn wer, wenn nicht die Künstler*innen sind in ihrer täglichen Arbeit damit befasst, das Gegebene zu hinterfragen, genau hinzuschauen, neue Möglichkeiten, wie die Welt sein könnte, zu erkennen und durchzuspielen, einem anderen Wissen Gestalt zu geben

Atelier-Neubau in der Häuserflucht am Lerchenfeld

Atelier-Neubau in der Häuserflucht am Lerchenfeld, im Hintergrund der Bau von Fritz Schumacher; Foto: Tim Albrecht

Raum für die Kunst

Nach mehr als 40 Jahren intensiven Bemühens wird für die HFBK Hamburg ein lang gehegter Traum Wirklichkeit. Mit dem neu eröffneten Ateliergebäude erhalten die Studienschwerpunkte Malerei/Zeichnen, Bildhauerei und Zeitbezogene Medien endlich die dringend benötigten Atelierräume für Master-Studierende. Es braucht einfach Raum für eigene Ideen, zum Denken, für Kunstproduktion, Ausstellungen und als Depot.

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; Foto: Tim Albrecht

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; Foto: Tim Albrecht

Jahresausstellung 2022 an der HFBK Hamburg

Nach der digitalen Ausgabe im letzten Jahr, findet die Jahresausstellung 2022 an der HFBK Hamburg wieder mit Publikum statt. Vom 11.-13. Februar präsentieren die Studierenden aus allen Studienschwerpunkten ihre künstlerischen Arbeiten im Gebäude am Lerchenfeld, in der Wartenau 15 und im neu eröffneten Atelierhaus.

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; Foto: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; Foto: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Conference: Counter-Monuments and Para-Monuments

The international conference at HFBK Hamburg on December 2-4, 2021 – jointly conceived by Nora Sternfeld and Michaela Melián –, is dedicated to the history of artistic counter-monuments and forms of protest, discusses aesthetics of memory and historical manifestations in public space, and asks about para-monuments for the present.

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; Foto: Charlotte Spiegelfeld

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; Foto: Charlotte Spiegelfeld

Diversity

Wer spricht? Wer malt welches Motiv? Wer wird gezeigt, wer nicht? Identitätspolitische Fragen spielen in der Kunst und damit auch an der HFBK Hamburg eine wichtige Rolle. Das hochschuleigene Lerchenfeld-Magazin beleuchtet in der aktuellen Ausgabe Hochschulstrukturen sowie Studierendeninitiativen, die sich mit Diversität und Identität befassen.

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; Foto: Matthew Muir

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; Foto: Matthew Muir

Live und in Farbe: die ASA Open Studios im Juni 2021

Seit 2010 organisiert die HFBK das internationale Austauschprogramm Art School Alliance. Es ermöglicht HFBK-Studierenden ein Auslandssemester an renommierten Partnerhochschulen und lädt vice versa internationale Kunststudierende an die HFBK ein. Zum Ende ihres Hamburg-Aufenthalts stellen die Studierenden in den Open Studios in der Karolinenstraße aus, die nun auch wieder für das kunstinteressierte Publikum geöffnet sind.

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Vermitteln und Verlernen: Wartenau Versammlungen

Die Kunstpädagogik Professorinnen Nora Sternfeld und Anja Steidinger haben das Format „Wartenau Versammlungen“ initiiert. Es oszilliert zwischen Kunst, Bildung, Forschung und Aktivismus. Ergänzend zu diesem offenen Handlungsraum gibt es nun auch eine eigene Website, die die Diskurse, Gespräche und Veranstaltungen begleitet.

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Foto: Maximilian Schwarzmann

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Foto: Maximilian Schwarzmann

Schule der Folgenlosigkeit

Alle reden über Folgen: Die Folgen des Klimawandels, der Corona-Pandemie oder der Digitalisierung. Friedrich von Borries (Professor für Designtheorie) dagegen widmet sich der Folgenlosigkeit. In der "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg verknüpft er Sammlungsobjekte mit einem eigens für die Ausstellung eingerichteten „Selbstlernraum“ so, dass eine neue Perspektive auf „Nachhaltigkeit“ entsteht und vermeintlich allgemeingültige Vorstellungen eines „richtigen Lebens“ hinterfragt werden.

Jahresausstellung 2021 der HFBK Hamburg

Jahresausstellung einmal anders: Vom 12.-14. Februar 2021 hatten die Studierenden der Hochschule für bildende Künste Hamburg dafür gemeinsam mit ihren Professor*innen eine Vielzahl von Präsentationsmöglichkeiten auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen erschlossen. Die Formate reichten von gestreamten Live-Performances über Videoprogramme, Radiosendungen, eine Telefonhotline, Online-Konferenzen bis hin zu einem Webshop für Editionen. Darüber hinaus waren vereinzelte Interventionen im Außenraum der HFBK und in der Stadt zu entdecken.

Katja Pilipenko

Katja Pilipenko

Semestereröffnung und Hiscox-Preisverleihung 2020

Am Abend des 4. Novembers feierte die HFBK die Eröffnung des akademischen Jahres 2020/21 sowie die Verleihung des Hiscox-Kunstpreises im Livestream – offline mit genug Abstand und dennoch gemeinsam online.

Ausstellung Transparencies mit Arbeiten von Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Betreut von Prof. Verena Issel und Fabian Hesse; Foto: Screenshot

Ausstellung Transparencies mit Arbeiten von Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Betreut von Prof. Verena Issel und Fabian Hesse; Foto: Screenshot

Digitale Lehre an der HFBK

Wie die Hochschule die Besonderheiten der künstlerischen Lehre mit den Möglichkeiten des Digitalen verbindet.

Alltagsrealität oder Klischee?; Foto: Tim Albrecht

Alltagsrealität oder Klischee?; Foto: Tim Albrecht

Absolvent*innenstudie der HFBK

Kunst studieren – und was kommt danach? Die Klischeebilder halten sich standhaft: Wer Kunst studiert hat, wird entweder Taxifahrer, arbeitet in einer Bar oder heiratet reich. Aber wirklich von der Kunst leben könnten nur die wenigsten – erst Recht in Zeiten globaler Krisen. Die HFBK Hamburg wollte es genauer wissen und hat bei der Fakultät der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg eine breit angelegte Befragung ihrer Absolventinnen und Absolventen der letzten 15 Jahre in Auftrag gegeben.

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; Foto: MKG Hamburg

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; Foto: MKG Hamburg

Wie politisch ist Social Design?

Social Design, so der oft formulierte eigene Anspruch, will gesellschaftliche Missstände thematisieren und im Idealfall verändern. Deshalb versteht es sich als gesellschaftskritisch – und optimiert gleichzeitig das Bestehende. Was also ist die politische Dimension von Social Design – ist es Motor zur Veränderung oder trägt es zur Stabilisierung und Normalisierung bestehender Ungerechtigkeiten bei?