6. – 15.10.2023
Was bleibt
Ort:
- Art School Alliance Karolinenstraße 2a, Haus 5, 20357 Hamburg
Web:
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Geöffnet von 14 bis 18 Uhr
"Nostalgie als Mittel zur Verbindung mit einer vergangenen Zeit beinhaltet unweigerlich Elemente der Verzerrung. Da eine buchstäbliche Rückkehr in die Vergangenheit unerreichbar ist, wird die Nostalgie zu einem dauerhaften Geisteszustand - ein Symbol für 'Abwesenheit' und 'Verlust', das nur durch die Erinnerung und die Kreativität der Rekonstruktion Präsenz finden kann." (Hirsch & Spitzer, 2002).
Die Migration, die Menschen aus dem Sudan seit dem Ausbruch des Krieges im April 2023 erleben, ist sowohl erzwungen als auch unerwünscht. Das tiefe Gefühl des Verlusts und der Entwurzelung, das sie beim Übergang in einen neuen Raum und eine neue Zeit erfahren, verändert die Art und Weise, wie der Geist Objekte - ob physisch oder visuell - mit den mit ihnen verbundenen Erzählungen der Vergangenheit verbindet.
Der Trauerprozess für Migrant*innen beinhaltet das Auseinandersetzen mit und die Anpassung dieser durchreisenden Objekte, bis die begleitende Emotion des Verlusts abklingt. In bestimmten Fällen, insbesondere bei erzwungener Vertreibung, kann die Trauer jedoch andauern. Der Mensch pendelt ständig zwischen den Zeiten und der Vorstellung der Rückkehr.
In dieser Gruppenausstellung sind die Beobachter*innen eingeladen, das Chaos der Bewegung selbst zu erleben - sowohl in physischer als auch in geistiger Hinsicht. Im Laufe der Ausstellung wird deutlich, auf welch unterschiedliche Weise die Künstler*innen ihre Werkzeuge und Erinnerungen einsetzen, um sich in verschiedenen Zeitlinien und Räumen zu verankern und so die Auswirkungen des Exils abzufedern. Der Ausgangspunkt für die Entwicklung der Nostalgie ist das Sprichwort "was verloren wurde, bleibt verloren". Dieses Axiom dient als Passierschein für die Rückkehr in die gegenwärtige Zeit und den gegenwärtigen Raum. Es ist auch ein Appell an Mitgefühl und Solidarität - eine sanfte Erzählung über den Raum des Exils für das migrierende Individuum.
Die ausgestellten Künstler*innen befinden sich zum Teil noch in Sudans Hauptstadt Khartum, in Kenia, Ägypten, Spanien und Saudi Arabien.
Mit Arbeiten von: Reem Aljeally, Yasir Algrai, Amna Elhassan, Issam Hafiez, Bakri Jack, Dar Al Naim, Hassan Kamil, Miska Mohmmed, Mohamed Dawod Rex, Aya Sinada, Sannad Sherif & Galal Yousif
Kuratiert von: Larissa-Diana Fuhrmann & Rahiem Shadad.
In Zusammenarbeit mit Goethe-Institut Hamburg, Goethe-Institut im Exil, Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) und Downtown Gallery Khartoum.