"String figures" auf rhizome.hfbk.net
Im Sommer 1992 waren wir zum ersten Mal in Disneyland Paris. Im Frühjahr wurde der Park eröffnet. Wir waren zwei Tage dort. Wir fuhren einige Jahre später noch mal für drei Tage hin und dann noch mal für vier Tage über Silvester. Zuletzt waren mein Vater und ich professionalisierte Besucher. Immer wenn die Parade stattfand konnte man, ohne lange in der Schlange zu stehen, direkt in die Achterbahn Space Mountain einsteigen. Irgendwann durften wir sogar einfach sitzen bleiben: mein Rekord liegt bei zwölf Runden hintereinander. Mein Vater hat bei Runde Elf aufgehört. Ich glaube, er wollte mich gewinnen lassen. Ich erinnere mich gut an diese Traumwelt, an unsere Vater-Tochter-Happiness, unser gemeinsames Flanieren, Fahrgeräte probieren, lustige Sachen essen. Bis zuletzt war die Geisterbahn Phantom Manor ein Favorit. Die ruckelige Fahrt à deux, nachdem man einen wirklich gut gestalteten Gruselfahrstuhl der gleichzeitig nach oben und nach unten fährt passiert hat, durch ein Haus voller Geister, schaurig lachender Hologramme, Vampire, die meine merkwürdige Sehnsucht nach einer Welt, in der man nicht leben möchte verstärkten. Buffy im Bann der Dämonen.
Ich weiß nicht mehr, wann es bröckelte. Wann ich es kaum mehr aushalten konnte, dass man hier durch einen sehr teuren, exklusiven Spielplatz schlendert, dessen Inhalte durchweg auf ein koloniales Erbe zurückgreifen. Kaufen, besitzen, noch mehr besitzen und romantisch an alten Besitz zurückdenken. 2011 war ich zuletzt dort. Ich war Dank eines Reisestipendiums einige Wochen in Paris. Fuhr regelmäßig raus, nach Marne la valée, dem Gebiet, in dem Disneyland Paris verortet ist. Es ging mir darum, sich mit dem Weg zwischen Frankreichs Hauptstadt Paris und dem Freizeitpark auseinanderzusetzen. Was passiert mit den Menschen, der Umgebung. Plötzlich haben die Menschen Minnie-Maus-Haarreifen an, tragen Tüten mit Disneymotiven oder Prinzessinnenkostüme. Die Häuser sind brutalistisch oder neoklassizistisch. Der ästhetische Übergang zwischen den Banlieus zu dem privaten Gebiet des Disneykonzerns war gut zu beobachten. Ich war ziemlich überwältigt, obwohl es letztlich gar nicht so aufregend klingt. Ich lief um den Park, fuhr mit dem Bus durch die Umgebung des Parks. Auf Google Maps kann man erkennen, dass es ein kreisrundes Gebiet ist, welches da seit Jahrzehnten bebaut wird. Nicht nur der Park, auch ein Golfplatz, mehrere Wohnsiedlungen, mehr Gelände für neue Freizeitanlagen, ein enormes Einkaufszentrum mit einem angrenzenden Einkaufsdorf haben dort Platz. Ich habe versucht so viel wie möglich zu erlaufen, aber mir fiel es irgendwann so schwer. Ich war wie gelähmt von dieser Idee, dort so einen Wohn- und Funbunker wachsen zu lassen. An einem Tag wurde ich von einem großen Van verfolgt, er fuhr neben mir her und der Himmel verdunkelte sich. Ich setzte mich an die Bordsteinkante und war froh, einen Marienkäfer beobachten zu können, der an meinem Unterarm entlang kroch. Meine Kamera baumelte an meiner Schulter und ich fühlte mich schlecht. Mir war flau im Magen, wie früher als Kind, wenn ich irgendwas musste, aber nicht verstand warum und es dann tat und dann noch weniger verstand warum.
Val d’Europe ist ein Teil der in den letzten zwanzig Jahren entstandenen Stadt Marne La Valée. Die sich noch in der Weiterentwicklung befindliche Stadt ist in der Nachbarschaft zu Disneyland Paris verortet, etwa 35 km von Paris entfernt. „Val d’Europe was built in conjunction with the Walt Disney Company, who wished to create a town near the Disney resort.“ Das ehemalige Euro Disney Resort, heute Disneyland Paris, hat den ganzen Bereich, nach einer vertraglichen Absprache zwischen der französischen Regierung und der Walt Disney Company übernommen. Das heißt, wie schon gesagt, Disney verfügt nicht nur über die Themenparks und die Hotelanlagen, sondern ist auch in die Stadtplanung von gesamt Marne La Valée involviert. Nachdem Chirac und Disney 1982 den Vertrag unterschrieben hatten, begonnen die Bauarbeiten, die bis heute anhalten. Die Wohnsiedlungen, zu denen auch Bailly-Romainvilliers, Magny-le-Hongre und Serris gehören, sind für die Angestellten gedacht. Im neotraditionellen Stil nach Baron Haussmann, hält man sich an den traditionellen Prinzipien des New Urbanism, dessen Umsetzung sich bereits in der Stadt Celebration/Florida wiederfindet. Auch hier hat Euro Disney mit Cooper, Robinson & Partners eine neuurbanistische Stadt entwickelt. Das La Vallée Village ist ein weiß ummauertes Einkaufsdorf angelehnt an den Stil französischer Bauerndörfer. 1998 eröffnete das Einkaufszentrum Val d’europe.
vor einer Woche
“Unglaubliches Angebot an Klamotten und ein Wahnsinns Supermarkt”
vor 2 Wochen
“Wunderschöne Mall!” Ein sehr schönes Einkaufszentrum, dass für jeden etwas hat. Nicht nur unzählige Läden, auch viele Restaurants und Sea Life. Natürlich ist es durch die Touristen sehr überfüllt (…)
September 2018
“Größer geht kaum” für jeden Disneyland Besucher eine Empfehlung. Hier gibt es Alles. Restaurants und natürlich Shopping. Das angeschlossene Outlet-Center ist dann natürlich auch ein Muß. Achtung es kommt oft zu Warteschlangen vor den Läden, da je nach Tageszeit einfach zuviel los ist.
Januar 2018
“Einfach nach Herzenslust shoppen!” Mit 6 Frauen shoppen gehen ist nicht ganz einfach, aber ein wirkliches Erlebniss! Da findet Jeder etwas begeisterndes. Ganz billig ist es aber nicht. Die Schnäppchen kann man mit der Lupe suchen!
September 2017
“Wow - eine Mall fast wie in den Staaten” Während unseres Besuchs im Disneyland waren wir oft in diesem Shopping Center - hauptsächlich um bezahlbar etwas zum Essen zu bekommen.
Hier gibt es alles was das Shopping Herz begehrt - Mode, Elektronik, Lebensmittel uvm.
Vor dem Center hat es richtig viel kostenfreie Parkplätze, wenn man sich nicht auskennt verläuft man sich leicht. Also am besten den Standort ins Handy speichern.
Mai 2017
“da möchten Kinder am liebsten alles” das Angebot ist gewaltig es findet sich für jeden Geldbeutel etwas. Es ist eine Zauberwelt für Kinder,wenn es nach meiner Enkelin gegangen wär dann hätten wir alles kaufen müssen… Was ich schade fand das fast überall “Made in China” drauf stand warum werden die Sachen nicht in Frankreich hergestellt?
Als ich meinem Vater neulich sagte, wir müssen mit meinem Sohn auch mal nach Disneyland antwortete er: „Ich weiß.“
I am sad.
Real Snow White, Pilvi Takala, 2009