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Astrukturelle Forschungsinfrastruktur

Überraschungseierfiguren, Briefmarken, Postkarten, Fotos, Steine, Muscheln, Bücher … ich habe schon einige Sammlungserscheinungen hinter mir.

Auch Kleinsammlungen wie z.B. ausländische Münzen. Sammlungserscheinungen sind von mir heute und jetzt so definiert: Eine Vielzahl von Dingen oder Worten oder so, die durch eine oder mehrere Personen als Sammlung betitelt wird und in ihrer Gesamtheit auf eine ästhetische Art und Weise erscheint.

Die Überraschungseierfiguren waren meine erfolgreichste Sammlung. Es begann so, dass ich beim Sonntagsfrühstück irgendwann einen Ekel gegen Eier, genauer gesagt gegen die Haut unten am Ei entwickelt habe. Ich habe mich arg daran verschluckt und konnte dann kein Ei mehr essen. Dass kein Ei auf meinem Frühstückstisch steht kam für meinen Vater nicht in Frage. Ich bekam also jeden Sonntag ein Überraschungsei. Dabei durfte ich Disneyclub gucken. Der einzige Tag an dem wir im Wohnzimmer aßen und der Fernseher laufen durfte. Jedes Ei mit einer festen Figur darin ist ein Erfolg gewesen. Beim Wocheneinkauf blieb es dann nicht mehr bei einem Ei. Mein Vater begann mich tatkräftig zu unterstützen. In jedem siebten Ei sollte eine Figur sein. Mein guter Freund Olli war schon viel deeper im Thema. Er organisierte mit seinen Eltern Flohmärkte und gab mir eine Einführung in die Untiefen des Ü-Eier-Universums. Es gab Bücher, in denen jede bisher erschienene Ü-Ei-Figur abgebildet war. Mit Maßen, Jahr, Name, Variationen, Preis. Und da steckte der Thrill: die handbemalten Figuren hatten zum Teil kleine Fehler (gelber Hut statt roter Hut oder Pauli Power, wo der orange Strich auf dem Ball fehlt (Variante), kostet heute 29,99€.) und waren dementsprechend selten und teuer.

https://www.eierlei-shop.de/figuren-ab-1993/f-f-im-cluburlaub-die-funny-fanten-im-cluburlaub-coole-elefanten-figuren-die-alle-handbemalt-sind-aus-dem-ue-ei-von-ferrero/pauli-power-wo-der-orange-strich-auf-dem-ball-fehlt-variante.html

Ich hatte nie den Lottogewinn unter den Figuren, aber schon Gelegenheit Figuren für 15DM weiterzuverkaufen. Ich habe nie den Setzkastenstatus erreicht - doch ich hatte wirklich viele Figuren. Jetzt habe ich zwei große Kartons wiedergefunden. Einen mit den doppelten Figuren, und einen mit den Zehnersets. Louis spielt jetzt damit. Es ist schön zu sehen, wie auch er Spaß daran hat diese Sammlung zu dekonstruieren. Die Dekonstruktion von Sammlungen ist im Moment das, was mich an meiner Kunst am meisten interessiert. Ein Pinguin spielt mit einem Zwerg und einem Einhorn Feuerwehrrettungseinsatz in der Eisenbahnszenerie. Für ihn ist alles gleich gut und es gehört das zusammen, was er für angemessen empfindet. Sein kindlicher Blick ist noch nicht vollends eingenommen von Zuordnungen.

Mit Olli bin ich irgendwann lieber zu Eishockeyspielen der Kassel Huskies gegangen. Sammlungen sind in meiner künstlerischen Auseinandersetzung immer wieder ein Thema gewesen. Ich habe Gespräche über Sammlungen geführt, über Archive und immer gedacht, ja - das ist mein Thema. Ich bewundere zutiefst konsequente Sammlungen. Ganz gleich ob von Peter Piller oder privaten Hobbysammlern - ich genieße die zeitliche und räumliche Konstruktion die durch eine Anhäufung von gesammelten Bildern oder Objekten entsteht. Ich schwimme dann die Varianten entlang wie durch ein Briefmarkenalbum. Darum habe ich auch oft versucht meine eigene künstlerische Produktion zu einer Sammlung zu machen. Aber sobald die Sammlung zu gleichförmig war, weil ich dachte es müsste eine Sammlung von sich ähnelnden Gegenständen sein. Also nur Kugelschreiber, nur Fotos von Wald, nur Portraits, nur Steine, … und sich das Gefühl von Arbeit einstellte musste ich damit sofort aufhören. Ich würde sagen, ich mache immer noch Sammlungen aber von den Highlights der Dinge, die ich gerne Sammeln würde. Eine Sammlung von Highlights. Geil. JA, das ist es. Und diese Highlight ordne ich dann schon irgendwie thematisch zu. Oder die Themen aus einer Fragestellung heraus bestimmen meine gedankliche Sammlung, deren Dekonstruktion durch die Entnahme (oder das Finden und Herstellen) von Highlights meine Aufgabe ist.

Ich finde die Dekonstruktion von Sammlungen interessant, weil ich mich zum Einen vor zu streng konzeptuell verlaufenden künstlerischen Entscheidungen drücken kann und zum Anderen, weil ich darin eine politische Haltung sehe, die mich dazu zwingt, meine eigenen Schlussfolgerungen und Gedanken ständig zu hinterfragen. Es geht um ständige Unruhe. Zwang zum Aufgeregt sein. Es ist natürlich auch eine Form von Eskapismus.

Das macht fun fun fun. Und macht mich auch sad sad sad.

Denn es entsteht wieder eine Ansammlung von Dingen, die zusammengehören oder für andere nicht zusammen gehören und dann stehen sie in meinem Atelier wie zum Beispiel jetzt:

1 Plastikflasche smart water (600ml) inspired by clouds

1 Lichterkette mit Batterieantrieb, transparent mit silbernen Glitzersternen OVP in transparenter Hülle

1 Bergkristall, eingeschweißt und eingepackt in ein Blatt Zeitungspapier mit arabischer Schrift

1 blaues Gipsgebiss mit der Aufschrift Jennifer Schäfer 12.12.2000 1 Danny Dauershower (Fanny Fanten im Cluburlaub) in Plastiktüte

1 Feuerstein mit Seeigelunterseitenabdruck

1 Feuerstein mit Seeigel

1 Anna und Elsa Zopfgummi

1 Zauberstab mit hellblauer Feder

3 Solardisplay Drehteller

1 Perlmuttmagnet

2 große Glassteine

und viele Ringe für Traumfänger

und in meinem Computer habe ich heute viele Bilder von Mineralien und von Pferden bearbeitet.

Variation von finalen Lösungen

Varianten finaler Lösungen Wenn man davon ausgeht, dass man in der Unendlichkeit seine Ruhe hat. Also im Nirvana oder in unendlich viel Vanillesoße, lauwarm, dann ist es logisch, dass alles was diese Unendlichkeit stört und in Frage stellt eine Gefahr darstellt. Ich mag keine Gefahr. Aber doch. Ich mag sie, weil sie thrillt mich.

Unruhe ist Pflicht!

„Sobald mit dehnbaren Begriffen operiert wird, die individuellen Interpretationsspielraum lassen, und zwar so viel, dass eine Unterhaltung zu keinem Ergebnis führt, bekomme ich ein Problem. Schuld daran sind die oft unterschiedlichen inhaltlichen Vorstellungen, die ein Begriff vermittelt. Mir geht es so mit dem Begriff „Forschungsinfrastruktur“. Zuerst denke ich da an Forschungsschiffe, Laboratorien, Sternwarten oder Teilchenbeschleuniger, d.h. vor allem an aufwendige technische Einrichtungen. Nun ist eine wissenschaftliche Sammlung laut dem Wissenschaftsrat eine „wesentliche Infrastruktur für die Forschung“ (WR, 2011, S.5). Der Wissenschaftsrat erläutert den Begriff nicht weiter, sondern weist auf die Begriffsdefinition des European Strategy Forum on Research Infrastructures (ESFRI), der sich soweit durchgesetzt habe. (WR, 2011, S. 15) Im Folgenden möchte ich die Definition für „Forschungsinfrastruktur“ von ESFRI verwenden und auf wissenschaftliche Sammlungen anwenden.“ schreibt Oliver Zauzig hier https://sammeln.hypotheses.org/tag/definition Er muss es wissen, denn er arbeitet bei der Koordinierungsstelle für Universitätssammlungen in Deutschland, Zentrumsrat Mittelbau.

Meine Forschungsinfrastruktur ist eine geschachtelte Strukturform. Jede Struktur enthält weitere strukturelle Komponenten. Diese Komponenten folgen Affekten. Lara sagt, das hat was mit Kontingenz zu tun.

Die Neukonstruktion dieser Strukturen und ihr heimliches Miteinander auf dem Tisch, während ich zum Beispiel arbeiten gehe oder zu Hause bin und einige Tage nicht zum Atelier komme, ist ein besonders wichtiger Punkt. Während die Zeit vergeht und mein Leben passiert, mit Lesen und Kind und Arbeit und Spazieren gehen und Essen und Schlafen sind die Objekte allein - irgendwas machen sie da. Wenn ich das nächste oder übernächste Mal komme, entwickelt sich die notwendige Handlung (entfernen oder neu verbinden, lassen, …) und die Arbeit kann sich weiterentwickeln.

fun fun fun
sad sad sad

Sammlung (Deutsch)[Bearbeiten]
Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular
Plural
Nominativ
die Sammlung
die Sammlungen
Genitiv
der Sammlung
der Sammlungen
Dativ
der Sammlung
den Sammlungen
Akkusativ
die Sammlung
die Sammlungen

[1] Ausstellungsstücke einer Sammlung

Worttrennung:
Samm·lung, Plural: Samm·lun·gen

Aussprache:
IPA: [ˈzamlʊŋ]
Hörbeispiele:  Sammlung (Info)

Bedeutungen:
[1] Anzahl von aufbewahrten, gezielt gesammelten Gegenständen
[2] die Aktion des Sammelns; meist Geld für einen guten Zweck
[3] Religion: die meditative oder religiöse Versenkung (im Gebet)

Abkürzungen:
[1] Slg.

Herkunft:
Ableitung zum Verb sammeln mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

Synonyme:
[1] Kollektion, Sortiment
[2] Kollekte
[3] Konzentration

Unterbegriffe: [1] Antikensammlung, Aufsatzsammlung, Briefmarkensammlung, Büchersammlung, Datensammlung, Deichtsammlung, Dichtersammlung, Dokumentensammlung, Formelsammlung, Gedichtsammlung, Gemäldesammlung, Geschichtssammlung, Gesetzessammlung, Gesetzsammlung, Hagiografiensammlung, Inschriftensammlung, Käfersammlung, Kunstsammlung, Landkartensammlung, Literatursammlung, Liturgiensammlung, Loseblattsammlung, Materialsammlung (Materialiensammlung), Mineraliensammlung, Münzensammlung, Münzsammlung, Muschelsammlung, Naturaliensammlung, Notensammlung, Notizensammlung (Notizsammlung), Novellensammlung, Plattensammlung, Quellensammlung, Raritätensammlung, Schmetterlingssammlung, Textsammlung, Tweet-Sammlung, Versprechersammlung, Waffensammlung, Zitatensammlung
[2] Altkleidersammlung, Altpapiersammlung, Haussammlung, Naturaliensammlung, Unterschriftensammlung

Beispiele: [1] Er besitzt die größte Sammlung von Kugelschreibern, die ich je gesehen habe. [1] „Ich hatte gerade beschlossen, den Nachmittag mit einer in arabischer Sprache verfassten Sammlung von Kurzgeschichten zu verbringen, die in den Gassen der Altstadt von Damaskus spielten.“[1] [1] „Nicht weniger überraschend wird es für uns heute sein, daß die enthusiastisch gelobte Sammlung keine glänzende Metropole ziert, sondern das wohlgehütete Schatzhaus einer kleinen Provinzstadt ist.“[2] [2]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine Sammlung anlegen, besitzen, eine Sammlung von …

Wortbildungen:
Sammlungsergebnis

https://www.eierlei-shop.de/figuren-ab-1993/f-f-im-cluburlaub-die-funny-fanten-im-cluburlaub-coole-elefanten-figuren-die-alle-handbemalt-sind-aus-dem-ue-ei-von-ferrero/pauli-power-wo-der-orange-strich-auf-dem-ball-fehlt-variante.html / schöne Irrationalität

Es wird in Schwarz/Weiß die Nachaufnahme eines menschlichen Auges gezeigt. Auf der Pupille ist ein Atomstern zu sehen.

Still aus US Civil Defense Film Atomic Alert (1951), 10 min 34 sec, Courtesy of the Diefenbunker: Canada’s Cold War Museum.

Archives of the Body - The Body in Archiving

Mit einem Symposium, einer Ausstellung, einem Filmprogramm und einer digitalen Publikation untersucht das von Prof. Hanne Loreck und Vanessa Gravenor konzipierte Forschungsprojekt die Ordnungsform "Archiv" im Hinblick auf den menschlichen Körper. Welche Körperarchive und -diskurse haben sich durchgesetzt? Welche Potenziale für politisch-ästhetischen Widerstand und Aktivismus konnten und können entstehen?

Es ist eine abstrakte Malerei in unterschiedlichen Gelb-, Blau und hellen Brauntönen zu sehen. Ein Kreis in Beige lenkt den Fokus leicht auf die linke Bildhälfte.

Sharon Poliakine, Untitled, 2023, Öl auf Leinwand, Detail

Neue Partnerschaft mit der School of Arts der University of Haifa

Anlässlich einer neuen Partnerschaft mit der School of Arts der University of Haifa präsentiert die HFBK Hamburg eine Ausstellung der Künstler*innen Birgit Brandis, Sharon Poliakine und Studierender der HFBK.

Zwischen blauen Frühlingsblumen hindurch ist der Haupteingang der HFBK Hamburg mit seinem Portal zu erkennen.

Der Eingang der HFBK Hamburg im Frühling; Foto: Ronja Lotz

Aktuelle Ausstellungsempfehlungen

Derzeit finden zahlreiche Ausstellungen mit HFBK-Beteiligung statt. Wir stellen eine kleine Auswahl vor und laden zum Ausstellungsbesuch in der vorlesungsfreien Zeit.

Sieben Personen stehen vor einer bunten Wand aus unterschiedlich farbigen Stoffstreifen.

Besucher*innen der Jahresausstellung 2024; Foto: Lukes Engelhardt

Jahresausstellung 2024 an der HFBK Hamburg

Vom 9. - 11. Februar 2024 (jeweils 14 - 20 Uhr) präsentieren die Studierenden der HFBK Hamburg ihre künstlerischen Produktionen des letzten Jahres. Im ICAT ist neben der von Nadine Droste kuratierten Gruppenausstellung »Think & Feel! Speak & Act!« mit Arbeiten von Master-Studierenden auch die Präsentation der Austauschstudierenden des Goldsmiths, University of London, zu sehen.

Begutachtung der eingereichten Mappen durch die Aufnahmekommission

How to apply: Studium an der HFBK Hamburg

Vom 1. Februar bis 5. März 2024, 16 Uhr läuft die Bewerbungsfrist für ein Studium an der HFBK Hamburg. Alle wichtigen Infos dazu gibt es hier.

In der linken Bildhälfte wird ein Übermensch großes Objekt gezeigt. Ein aus Metall bestehender Kubus mit unterschiedlichen Objekten darin. Dahinter kann man vier Leinwände, die ein hochkantiges Format aufweisen, erahnen. An der rechten Wand steht eine Tischvitrine und an der Wand sind zwei großformatige Blätter angebracht.

Ausstellungsansicht des Hiscox Kunstpreises 2023; Foto: Tim Albrecht

(Ex)Changes of / in Art

Zum Jahresende ist an der HFBK Hamburg viel los: Ausstellungen im ICAT, die Open Studios der ASA-Studierenden in der Karolinenstraße, Performances in der Extended Library und Vorträge in der Aula Wartenau.

Extended Libraries

Wissen ist heute von überall und zeitunabhängig abrufbar. Welche Rolle(n) können dann noch Bibliotheken übernehmen? Wie können sie nicht nur als Wissensarchiv dienen, sondern die künstlerische Wissensproduktion unterstützen? Beispielhaft stellen wir Bibliotheksprojekte von Studierenden und Alumni sowie unseren neuen Wissensraum vor: die Extended Library.

Semestereröffnung 2023/24

Wir begrüßen die zahlreichen neuen Studierenden zum akademischen Jahr 2023/24 an der HFBK Hamburg. Ein herzliches Willkommen gilt auch den neuen Professor*innen, die wir Ihnen hier vorstellen möchten.

Auf einer Wand wurden Buchseiten mit Malereien und Zeichnungen in unterschiedlichen Formaten angebracht. Außerdem sind zwei Buchumschläge des Buches "Die Völker der Erde" zusehen.

Detailansicht Rajkamal Kahlon, People of the Earth (Die Völker der Erde), 2017 - 2021

And Still I Rise

Seit über 20 Jahren gilt das Interesse der US-amerikanischen Künstlerin Rajkamal Kahlon den Zusammenhängen von Ästhetik und Macht, die über historische und geografische Grenzen hinweg vornehmlich durch Gewalt organisiert sind. Mit dieser Einzelausstellung stellt die HFBK Hamburg das vielseitige Werk der Professorin für Malerei und Zeichnen erstmals dem Hamburger Kunstpublikum vor.

Eine Person steht an einem Mischpult auf der Bühne der Aula. Hinter ihr laufen bunte nonfigurative Bilder auf einer großen Leinwand. Im Vordergrund der Szene liegen die Besuchenden auf dem Boden, gebettet auf Kissen. Ein helles Licht strahlt aus der linken oberen Ecke in die Kamera.

Festival "Klassentreffen" von Prof. Michaela Melián, Konzert von Nika Son; Foto: Lukes Engelhardt

No Tracking. No Paywall.

Just Premium Content! Der (fehlende) Sommer bietet die ideale Gelegenheit, um Versäumtes nachzuholen. In der Mediathek der HFBK Hamburg lassen uns Lehrende, Studierende und Alumni an Wissen und Diskussionen teilhaben – an emotionalen Momenten und kontroversen Diskursen. Durch Podcasts und Videos bringen sie sich in aktuelle Debatten ein und behandeln wichtige Themen, die gerade im Fokus stehen.

Let's talk about language

An der HFBK Hamburg studieren aktuell ca. 350 internationale Studierende, die 55 unterschiedliche Sprachen sprechen – zumindest sind das die offiziellen Amtssprachen ihrer Herkunftsländer. Ein Viertel der Lehrenden hat einen internationalen Hintergrund. Tendenz steigend. Aber wie gehen wir im Alltag mit der Vielsprachigkeit der Hochschulmitglieder produktiv um? Welche Wege der Verständigung lassen sich finden? Die aktuelle Lerchenfeld-Ausgabe beschäftigt sich mit kreativen Lösungen im Umgang mit Mehrsprachigkeit und lässt zahlreiche ehemalige internationale Studierende zu Wort kommen.

In der Eingangshalle der HFBK steht eine Holzbude mit dem hinterleuchteten Schriftzug "Würstelinsel". Davor stehen ein paar Leute.

Hanna Naske, Würstelinsel, 2023, Installation in der Eingangshalle der HFBK Hamburg; Foto: Miriam Schmidt / HFBK

Graduate Show 2023: Unfinished Business

Vom 13. bis 16. Juli 2023 präsentieren 165 Bachelor- und Master-Absolvent*innen des Jahrgangs 2022/23 ihre Abschlussarbeiten aus allen Studienschwerpunkten. Unter dem Titel Final Cut laufen zudem alle Abschlussfilme auf großer Leinwand in der Aula der HFBK Hamburg.

Ein verkleideter Mann mit Sonnenbrille hält ein Schild in Sternform in die Kamera. Darauf steht "Suckle". Das Bild ist in Schwarz-Weiß aufgenommen.

Foto: Honey-Suckle Company

Let`s work together

Kollektive haben Konjunktur im Kunstbetrieb. Und das schon seit mehreren Jahrzehnten. Zum Start des Sommersemesters 2023 widmet sich die aktuelle Ausgabe des Lerchenfeld-Magazins dem Thema der kollektiven Praxis, stellt ausgewählte Kollektive vor und geht aber auch den Gefahren und Problemen kollektiven Arbeitens nach.

Jahresausstellung 2023, Arbeit von Toni Mosebach / Nora Strömer; Foto: Lukes Engelhardt

Jahresausstellung 2023 an der HFBK Hamburg

Vom 10.-12. Februar präsentieren Studierende aus allen Schwerpunkten ihre künstlerischen Arbeiten im Gebäude am Lerchenfeld, in der Wartenau 15 und im AtelierHaus. Im dort ansässigen ICAT kuratiert Tobias Peper, Künstlerischer Leiter des Kunstvereins Harburger Bahnhof, eine Ausstellung mit HFBK-Masterstudierenden. Zudem stellen dort 10 Austauschstudierende des Goldsmiths, University of London ihre Arbeiten aus.

Symposium: Kontroverse documenta fifteen

Mit dem Symposium zur documenta fifteen am 1. und 2. Februar 2023 möchte die HFBK Hamburg Hintergründe und Zusammenhänge analysieren, unterschiedliche Standpunkte ins Gespräch bringen und eine Debatte ermöglichen, die explizit den Antisemitismus im Kunstfeld thematisiert. Die Veranstaltung bietet Raum für divergente Positionen und will Perspektiven für die Gegenwart und Zukunft des Ausstellungmachens eröffnen.

ASA Open Studios im Wintersemester 2021/22; Foto: Marie-Theres Böhmker

ASA Open Studios im Wintersemester 2021/22; Foto: Marie-Theres Böhmker

Das Beste kommt zum Schluss

Zum Jahresende finden nochmals zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen mit HFBK-Kontext statt. Einige davon tragen wir hier zusammen. Auch einen kurzen Ausblick auf zwei Vorträge im Rahmen des Professionalisierungsprogramms im Januar finden sich in darunter.

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image, Grafik: Leon Lothschütz

Festival und Symposium: Non-Knowledge, Laughter and the Moving Image

Als abschließender Teil des künstlerischen Forschungsprojekts laden das Festival und Symposium vom 24.-27. November 2022 zu Vorführungen, Performances, Vorträgen und Diskussionen ein, die das Potenzial der bewegten Bilder und des (menschlichen und nicht-menschlichen) Körpers erforschen, unseren gewohnten Kurs umzukehren und die herrschende Ordnung der Dinge zu verändern.

Blick in die vollbesetzte Aula zum Semesterstart; Foto: Lukas Engelhardt

Blick in die vollbesetzte Aula zum Semesterstart; Foto: Lukas Engelhardt

Herzlich willkommen - und los geht's!

Wir freuen uns, zum Wintersemester 2022/23 viele neue Gesichter an der HFBK Hamburg begrüßen zu können. Einige Informationen und Hintergründe zu unseren neuen Professor*innen und Gastprofessor*innen stellen wir hier zusammen.

Einzelausstellung von Konstantin Grcic

Vom 29. September bis 23. Oktober 2022 zeigt Konstantin Grcic (Professor für Industriedesign) im ICAT - Institute for Contemporary Art & Transfer der HFBK Hamburg eine raumgreifende Installation aus von ihm gestalteten Objekten und bereits existierenden, neu zusammengestellten Gegenständen. Parallel wird der von ihm konzipierte Raum für Workshops, Seminare und Büro-Arbeitsplätze im AtelierHaus in Betrieb genommen.

Amna Elhassan, Tea Lady, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm

Amna Elhassan, Tea Lady, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm

Kunst und Krieg

„Jeder Künstler ist ein Mensch“. Diese so zutreffende wie existenzialistische Feststellung von Martin Kippenberger (in ironischer Umformulierung des bekannten Beuys Zitats) bringt es in vielerlei Hinsicht auf den Punkt. Zum einen erinnert sie uns daran, nicht wegzusehen, (künstlerisch) aktiv zu handeln und unsere Stimmen zu erheben. Gleichzeitig ist sie eine Ermahnung, denen zu helfen, die in Not sind. Und das sind im Moment sehr viele Menschen, unter ihnen zahlreiche Künstler*innen. Deshalb ist es für Kunstinstitutionen wichtig, nicht nur über Kunst, sondern auch über Politik zu diskutieren.

Merlin Reichert, Die Alltäglichkeit des Untergangs, Installation in der Galerie der HFBK; Foto: Tim Albrecht

Graduate Show 2022: We’ve Only Just Begun

Vom 8. bis 10. Juli 2022 präsentieren mehr als 160 Bachelor- und Master-Absolvent*innen des Jahrgangs 2021/22 ihre Abschlussarbeiten aus allen Studienschwerpunkten. Unter dem Titel Final Cut laufen zudem alle Abschlussfilme auf großer Leinwand in der Aula der HFBK Hamburg. Parallel ist in der Galerie der HFBK im Atelierhaus die Ausstellung der sudanesischen Gastlektorin Amna Elhassan zu sehen.

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

Grafik: Nele Willert, Dennise Salinas

Der Juni lockt mit Kunst und Theorie

So viel Programm war schon lange nicht mehr: Ein dreitägiger Kongress zur Visualität des Internets bringt internationale Webdesigner*innen zusammen; das Forscher*innenkollektiv freethought diskutiert über die Rolle von Infrastrukturen und das Symposium zum Abschied der Professorin Michaela Ott greift zentrale Fragen ihrer Forschungstätigkeit auf.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Renée Green. ED/HF, 2017. Film still. Courtesy of the artist, Free Agent Media, Bortolami Gallery, New York, and Galerie Nagel Draxler, Berlin/Cologne/Munich.

Finkenwerder Kunstpreis 2022

Der 1999 vom Kulturkreis Finkenwerder e.V. initiierte Finkenwerder Kunstpreis hat eine Neuausrichtung erfahren: Als neuer Partner erweitert die HFBK Hamburg den Preis um den Aspekt der künstlerischen Nachwuchsförderung und richtet ab 2022 die Ausstellung der Prämierten in der HFBK Galerie aus. Mit dem diesjährigen Finkenwerder Kunstpreis wird die US-amerikanische Künstlein Renée Green ausgezeichnet. Die HFBK-Absolventin Frieda Toranzo Jaeger erhält den Finkenwerder Förderpreis der HFBK Hamburg.

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; Foto: Lukas Engelhardt

Amanda F. Koch-Nielsen, Motherslugger; Foto: Lukas Engelhardt

Nachhaltigkeit im Kontext von Kunst und Kunsthochschule

Im Bewusstsein einer ausstehenden fundamentalen gesellschaftlichen Transformation und der nicht unwesentlichen Schrittmacherfunktion, die einem Ort der künstlerischen Forschung und Produktion hierbei womöglich zukommt, hat sich die HFBK Hamburg auf den Weg gemacht, das Thema strategisch wie konkret pragmatisch für die Hochschule zu entwickeln. Denn wer, wenn nicht die Künstler*innen sind in ihrer täglichen Arbeit damit befasst, das Gegebene zu hinterfragen, genau hinzuschauen, neue Möglichkeiten, wie die Welt sein könnte, zu erkennen und durchzuspielen, einem anderen Wissen Gestalt zu geben

Atelier-Neubau in der Häuserflucht am Lerchenfeld

Atelier-Neubau in der Häuserflucht am Lerchenfeld, im Hintergrund der Bau von Fritz Schumacher; Foto: Tim Albrecht

Raum für die Kunst

Nach mehr als 40 Jahren intensiven Bemühens wird für die HFBK Hamburg ein lang gehegter Traum Wirklichkeit. Mit dem neu eröffneten Ateliergebäude erhalten die Studienschwerpunkte Malerei/Zeichnen, Bildhauerei und Zeitbezogene Medien endlich die dringend benötigten Atelierräume für Master-Studierende. Es braucht einfach Raum für eigene Ideen, zum Denken, für Kunstproduktion, Ausstellungen und als Depot.

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; Foto: Tim Albrecht

Martha Szymkowiak / Emilia Bongilaj, Installation “Mmh”; Foto: Tim Albrecht

Jahresausstellung 2022 an der HFBK Hamburg

Nach der digitalen Ausgabe im letzten Jahr, findet die Jahresausstellung 2022 an der HFBK Hamburg wieder mit Publikum statt. Vom 11.-13. Februar präsentieren die Studierenden aus allen Studienschwerpunkten ihre künstlerischen Arbeiten im Gebäude am Lerchenfeld, in der Wartenau 15 und im neu eröffneten Atelierhaus.

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; Foto: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Annette Wehrmann, photography from the series Blumensprengungen, 1991-95; Foto: Ort des Gegen e.V., VG-Bild Kunst Bonn

Conference: Counter-Monuments and Para-Monuments

The international conference at HFBK Hamburg on December 2-4, 2021 – jointly conceived by Nora Sternfeld and Michaela Melián –, is dedicated to the history of artistic counter-monuments and forms of protest, discusses aesthetics of memory and historical manifestations in public space, and asks about para-monuments for the present.

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; Foto: Charlotte Spiegelfeld

23 Fragen des Institutional Questionaire, grafisch umgesetzt von Ran Altamirano auf den Türgläsern der HFBK Hamburg zur Jahresausstellung 2021; Foto: Charlotte Spiegelfeld

Diversity

Wer spricht? Wer malt welches Motiv? Wer wird gezeigt, wer nicht? Identitätspolitische Fragen spielen in der Kunst und damit auch an der HFBK Hamburg eine wichtige Rolle. Das hochschuleigene Lerchenfeld-Magazin beleuchtet in der aktuellen Ausgabe Hochschulstrukturen sowie Studierendeninitiativen, die sich mit Diversität und Identität befassen.

Foto: Klaus Frahm

Foto: Klaus Frahm

Summer Break

Die HFBK Hamburg befindet sich in der vorlesungsfreien Zeit, viele Studierende und Lehrende sind im Sommerurlaub, Kunstinstitutionen haben Sommerpause. Eine gute Gelegenheit zum vielfältigen Nach-Lesen und -Sehen:

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; Foto: Matthew Muir

ASA Open Studio 2019, Karolinenstraße 2a, Haus 5; Foto: Matthew Muir

Live und in Farbe: die ASA Open Studios im Juni 2021

Seit 2010 organisiert die HFBK das internationale Austauschprogramm Art School Alliance. Es ermöglicht HFBK-Studierenden ein Auslandssemester an renommierten Partnerhochschulen und lädt vice versa internationale Kunststudierende an die HFBK ein. Zum Ende ihres Hamburg-Aufenthalts stellen die Studierenden in den Open Studios in der Karolinenstraße aus, die nun auch wieder für das kunstinteressierte Publikum geöffnet sind.

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Studiengruppe Prof. Dr. Anja Steidinger, Was animiert uns?, 2021, Mediathek der HFBK Hamburg, Filmstill

Vermitteln und Verlernen: Wartenau Versammlungen

Die Kunstpädagogik Professorinnen Nora Sternfeld und Anja Steidinger haben das Format „Wartenau Versammlungen“ initiiert. Es oszilliert zwischen Kunst, Bildung, Forschung und Aktivismus. Ergänzend zu diesem offenen Handlungsraum gibt es nun auch eine eigene Website, die die Diskurse, Gespräche und Veranstaltungen begleitet.

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Foto: Maximilian Schwarzmann

Ausstellungsansicht "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Foto: Maximilian Schwarzmann

Schule der Folgenlosigkeit

Alle reden über Folgen: Die Folgen des Klimawandels, der Corona-Pandemie oder der Digitalisierung. Friedrich von Borries (Professor für Designtheorie) dagegen widmet sich der Folgenlosigkeit. In der "Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg verknüpft er Sammlungsobjekte mit einem eigens für die Ausstellung eingerichteten „Selbstlernraum“ so, dass eine neue Perspektive auf „Nachhaltigkeit“ entsteht und vermeintlich allgemeingültige Vorstellungen eines „richtigen Lebens“ hinterfragt werden.

Jahresausstellung 2021 der HFBK Hamburg

Jahresausstellung einmal anders: Vom 12.-14. Februar 2021 hatten die Studierenden der Hochschule für bildende Künste Hamburg dafür gemeinsam mit ihren Professor*innen eine Vielzahl von Präsentationsmöglichkeiten auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen erschlossen. Die Formate reichten von gestreamten Live-Performances über Videoprogramme, Radiosendungen, eine Telefonhotline, Online-Konferenzen bis hin zu einem Webshop für Editionen. Darüber hinaus waren vereinzelte Interventionen im Außenraum der HFBK und in der Stadt zu entdecken.

Katja Pilipenko

Katja Pilipenko

Semestereröffnung und Hiscox-Preisverleihung 2020

Am Abend des 4. Novembers feierte die HFBK die Eröffnung des akademischen Jahres 2020/21 sowie die Verleihung des Hiscox-Kunstpreises im Livestream – offline mit genug Abstand und dennoch gemeinsam online.

Ausstellung Transparencies mit Arbeiten von Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Betreut von Prof. Verena Issel und Fabian Hesse; Foto: Screenshot

Ausstellung Transparencies mit Arbeiten von Elena Crijnen, Annika Faescke, Svenja Frank, Francis Kussatz, Anne Meerpohl, Elisa Nessler, Julia Nordholz, Florentine Pahl, Cristina Rüesch, Janka Schubert, Wiebke Schwarzhans, Rosa Thiemer, Lea van Hall. Betreut von Prof. Verena Issel und Fabian Hesse; Foto: Screenshot

Digitale Lehre an der HFBK

Wie die Hochschule die Besonderheiten der künstlerischen Lehre mit den Möglichkeiten des Digitalen verbindet.

Alltagsrealität oder Klischee?; Foto: Tim Albrecht

Alltagsrealität oder Klischee?; Foto: Tim Albrecht

Absolvent*innenstudie der HFBK

Kunst studieren – und was kommt danach? Die Klischeebilder halten sich standhaft: Wer Kunst studiert hat, wird entweder Taxifahrer, arbeitet in einer Bar oder heiratet reich. Aber wirklich von der Kunst leben könnten nur die wenigsten – erst Recht in Zeiten globaler Krisen. Die HFBK Hamburg wollte es genauer wissen und hat bei der Fakultät der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg eine breit angelegte Befragung ihrer Absolventinnen und Absolventen der letzten 15 Jahre in Auftrag gegeben.

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; Foto: MKG Hamburg

Ausstellung Social Design, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Teilansicht; Foto: MKG Hamburg

Wie politisch ist Social Design?

Social Design, so der oft formulierte eigene Anspruch, will gesellschaftliche Missstände thematisieren und im Idealfall verändern. Deshalb versteht es sich als gesellschaftskritisch – und optimiert gleichzeitig das Bestehende. Was also ist die politische Dimension von Social Design – ist es Motor zur Veränderung oder trägt es zur Stabilisierung und Normalisierung bestehender Ungerechtigkeiten bei?