rhizome.hfbk.net
Von 2016 bis 2021 hat die HFBK Hamburg das soziale Netzwerk rhizome.hfbk.net betrieben. Es hat die aktuelle künstlerische Produktion der Hochschule sowie die Diskurse, die an ihr virulent sind, ins WWW überführt und an dort geführte Debatten angeknüpft. Es eröffnete ein digitales Forum für Austausch und Diskussion, in dem Studierende, Lehrende, Gastautor*innen, Kunstkritiker*innen und die interessierte Öffentlichkeit für ein breites Spektrum an Inhalten und Sichtweisen sorgten. So führten Bettina Steinbrügge und Raimar Stange bereits eine angeregte Pro-Contra-Diskussion über die 9. Berlin Biennale. Gleichzeitig wollte das Netzwerk auf inhaltlicher und praktischer Ebene weiterführende Angebote bereitstellen, die sich aus den spezifischen Möglichkeiten des Digitalen ergeben und Impulse in die Hochschule zurückspielen. Dazu gehörte z.B. das von Andreas Schlaegel konzipierte und betreute Format „Labor: Kritik im Netz“. Es widmete sich den aktuellen Entwicklungen von Kunstkritik im Netz: Welche Auswirkungen haben die neuen sozialen Medien auf Stil, Sprache und Form der Auseinandersetzung? Welche Formate stehen überhaupt zur Verfügung? Kann man eventuell neue erfinden und was können Künstler*innen aus den Diskussionen über Kunst im Internet für sich lernen bzw. wie gehen sie damit um? Neben der Diskussion ausgewählter Beispiele stand das eigenständige Verfassen von Beiträgen innerhalb des sozialen Netzwerks im Fokus. Die Formen der Veröffentlichung und der Interaktion waren vielfältig: Von eigenen Texten, geteilten Inhalten, kurzen Kommentaren, zur Diskussion gestellten künstlerischen Arbeiten bis hin zu Interviews, Chats oder Online-Bildergalerien waren alle Formate denkbar und ausdrücklich erwünscht.
rhizome.hfbk.net basierte auf der Open Source Software Diaspora. Anders als bei Facebook sorgt hier eine dezentrale Struktur dafür, dass die Nutzer*innen die Kontrolle über ihre Inhalte behalten und ihre Daten nicht an unbekannte Dritte abgeben. Inhalte können entweder nur mit ausgewählten Personen geteilt (also in einem begrenzten Bereich veröffentlicht) oder der gesamten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es besteht somit immer die Möglichkeit der Kommunikation in einem „geschützten“ Raum, wie es der Klassenraum oder das Atelier ist.
Das soziale Netzwerk rhizome.hfbk.net war eines der ersten digitalen Projekt, das im Rahmen der Hamburg Open Online University (HOOU) etabliert wurde. Allerdings hat das Netzwerk nie die Resonanz erreicht, die wir uns gewünscht haben und die es gebraucht hätte, um das Experiment fortzusetzen. Deshalb wurde die Website rhizome.hfbk.net zum 15. Juni 2021 eingestellt.