2022/11/03: Simin Jalilian und Lili Süper erhalten Hiscox Kunstpreis 2022
Ausstellungseröffnung an der HFBK Hamburg mit Preisvergabe in Höhe von 7.500 Euro
Heute um 19 Uhr wurde zum 15. Mal der mit 7.500 Euro dotierte Hiscox Kunstpreis an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) verliehen. Zwölf junge Künstlerinnen und Künstler präsentieren hierfür Malerei, Videoarbeiten, Installationen, Wandarbeiten und Performances, die für das Publikum noch bis zum 13. November im Ausstellungsraum des neu gegründeten ICAT – Institute for Contemporary Art & Transfer zu entdecken sind. Zu den Nominierten gehören dieses Jahr Rashiyah Elanga, Talya Feldman, Simin Jalilian, Benjamin Janzen, Amanda F. Koch-Nielsen, Rosa Lüders, Nicholas Mboya, Adrian Peña, Juno Rothaug, Lena Marie Schütte, Marie Siewierski und Lili Süper.
Über die Vergabe des Hiscox Kunstpreises 2022 entschieden die Kunstkritikerin Larissa Kikol, die Mitbegründerin von Contemporary And (C&) Dr. Yvette Mutumba und der Direktor des Kunstvereins Hannover Christoph Platz-Gallus. Nach einem Präsentationsrundgang, bei der alle künstlerischen Arbeiten begutachtet wurden, einigte sich die Jury auf die Vergabe von zwei ersten Preisen in Höhe von je 3.750 Euro an Simin Jalilian und Lili Süper. Die beiden Positionen überzeugen jeweils durch ihre weit gereifte und qualitative Stringenz und stellen große Eigenständigkeit, Potential und Talent unter Beweis.
Zu den beiden Preisträgerinnen:
Simin Jalilian, die nach einem Bachelor-Studium in Teheran seit 2017 in Hamburg bei Werner Büttner und Rajkamal Kahlon studiert, beweist in ihrer Malerei eine subjektive gestische Handschrift, die Figuration in eine freie, lebendige Bildsprache übersetzt. Ihre Arbeiten thematisieren verschiedene Ebenen männlicher Machtpositionen, Gewalt und Unterdrückungsmechanismen. Durch Farbe, Licht und Komposition schafft sie es, bedrohliche Atmosphären von politischen Realitäten auf ihren Öl-Bildern festzuhalten, die sprechend mit Spezialkräfte, Big Brother is watching you oder The War betitelt sind.
Die Dauerperformance meine junge frau von Lili Süper – Bachelor-Studentin bei Raimund Bauer – durchdringt psychologische Beziehungsgeflechte der Introspektion und des Voyeurismus auf emotional komplexen Ebenen. Besonders konsequent führt sie das Zusammenspiel von performativen und szenografischen Elementen aus, die eine Deutungsoffenheit erlauben ohne unkonkret zu sein. Eine bildstarke immersive Welt entsteht vor den Blicken, die eng mit aktuellen Fragen verknüpft ist, etwa die nach der Rolle des Körpers im Digitalen, nach Identität und nach dem Leben in (post)pandemischen Zeiten.
Den mit 7.500 Euro dotierten Kunstpreis vergibt Hiscox Deutschland seit 2008 in Kooperation mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Kunst zu sammeln und zu versichern hat das internationale Spezialversicherungsunternehmen Hiscox seit jeher geprägt. Neben der finanziellen Förderung in Form eines Preisgeldes wird den Nominierten zusätzlich ermöglicht, ihre Werke der Öffentlichkeit zu zeigen und in einem durch die Grafikklasse der Hochschule gestalteten Katalog zu präsentieren. Aus dieser Leidenschaft für die Kunst leistet Hiscox einen wichtigen Beitrag für eine unabhängige Entwicklung herausragender Studierender zu Beginn ihrer künstlerischen Karriere.
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