2011/02/23: Karl H. Ditze-Diplompreis 2011 für Eriks Apalais und Christina Köhler
Zur Eröffnung der Diplomausstellung der HFBK Hamburg wurde der lettische Maler Eriks Apalais mit dem »Karl H. Ditze-Diplompreis« für die beste Diplomarbeit im Studienjahr 2010/11 ausgezeichnet. Einen zweiten Platz vergab die Jury an die Performancekünstlerin Christina Köhler.
Der zur Förderung von jungen NachwuchskünstlerInnen gedachte Karl H. Ditze Diplompreis ist insgesamt mit 7.500 Euro dotiert und wurde 2011 zum 13. Mal in Folge verliehen.
Außerdem wurde im Rahmen der Eröffnung das Jahresstipendium zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses der Hamburger Hochschulen vergeben, und zwar an den schweizer Medienkünstler und Performer Balz Isler.
Die renommiert besetzte externe Fachjury hatte auf ihrem Rundgang die insgesamt 47 ausgestellten Arbeiten aus den Studienschwerpunkten Bildhauerei, Bühnenraum, Design, Film, Grafik, Fotografie sowie Malerei und Zeitbezogene Medien begutachtet. In einer anschließenden intensiven Diskussion über die zahlreichen beeindruckenden Abschlussarbeiten konnten sich die Juroren auf eine Zweiteilung des Karl H. Ditze Preises einigen:
Der 1. Preis in Höhe von 5.000 Euro ging an Eriks Apalais, der 2. Preis in Höhe von 2.500 Euro an Christina Köhler. Das an Balz Isler vergebene Jahresstipendium beträgt 820 Euro pro Monat.
Die Preisträger mit der Jurybegründung:
Hauptpreis: Eriks Apalais
(Prof. Andreas Slominski)
Für einhellige Begeisterung bei der Jury sorgte die vollkommen eigenständige Position des bei Prof. Andreas Slominski studierenden Künstlers Eriks Apalais, dessen Gemälde mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurden. In seinem von Begrifflichkeiten ausgehenden Nachdenken über die Malerei schafft Apalais auf mattem schwarzem Bildgrund, der zwischen Schultafel und Kosmos oszilliert, ein eigenes reduziertes malerisches Bezugssystem, das die Jurymitglieder nachhaltig überzeugte. Raffiniert vorgetragene Formen und Gegenstände lässt er wie aus einer fernen, teilweise kindlichen Erfahrungswelt erscheinen, die als Chiffren offen für verschiedene Lesarten sind.
2. Preis: Christina Köhler
(Prof. Andree Korpys/Prof. Markus Löffler, Prof. Matti Braun)
Die Jury vergab einen 2. Preis an die Christina Köhler, die Zeitbezogene Medien bei Prof. Andree Korpys/Prof. Markus Löffler und Prof. Matti Braun studierte. An ihrem Vortrag auf selbst gebauten Musikmaschinen würdigte die Jury den überzeugenden experimentell-performativen Ansatz, der sich in einer surreal-dadaistischen Spontanität niederschlägt sowie den Anspruch auf eine Zugänglichkeit jenseits des Kunstkontextes.
Stipendium zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses: Balz Isler
(Prof. Jeanne Faust)
Balz Isler erhielt für seine so virtuose wie außergewöhnliche Performance das »Stipendium zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses«. Ausgehend von visuellen und akustischen Versatzstücken schafft Isler eine beeindruckende Synthese von körperlich-stimmlicher Performanz und medialer Collage, die aus divergenten Archiven schöpft und dabei bewusst auf Rückkopplung setzt.
Die Jury 2011:
Ulla von Brandenburg
Künstlerin, u.a. 53. Biennale Venedig
Dr. Martin Engler
Kurator + Sammlungsleiter für Kunst nach 1945 am Städel Museum Frankfurt a. M.
Reinhard Hinrichs
Stellv. Geschäftsführer + Prokurist Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein
Catrin Lorch
Freie Journalistin, u.a. für das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung
Susanne Pfeffer
Kuratorin, KW Institute for Contemporary Art Berlin
Uwe Toben
Rechtsanwalt und Vorstandsmitglied der Karl H. Ditze Stiftung Hamburg.
Karl H. Ditze (1906–1993)
Gesellschafter und langjähriger Geschäftsführer des Unternehmens rotring (Schreib- und Zeichengeräte), hatte die Karl H. Ditze Stiftung 1979 gegründet. Seitdem werden jährlich vier Hamburger Hochschulen sowie karitative Projekte von der Stiftung gefördert. Neben der Unterstützung der Internationalen Mobilität der Studierenden engagiert sich die Stiftung besonders für die Förderung begabter Studierender. Der Karl H. Ditze Diplompreis wurde 2011 zum 13. Mal vergeben.