2011/08/24: FIRST STEPS Awards: 1. Preis für HFBK-Filmer
Die beiden HFBK-Absolventen Karsten Krause und Philip Widmann sind für ihren Film »Die Frau des Fotografen« (D 2011, 29 min., HD, Super8, s/w und Farbe) bei den FIRST STEPS Awards mit dem 1. Preis in der Kategorie Dokumentarfilm ausgezeichnet worden, der in diesem Jahr von der Dokumentarfilm-Jury geteilt wurde. Die Verleihung fand am 23. August im Rahmen einer Gala in Berlin statt. Die FIRST STEPS Awards sind einer der wichtigsten deutschen Nachwuchswettbewerbe für junge Filmerinnen und Filmer und verzeichneten in diesem Jahr mit 222 Filmen einen Einreichungs-Rekord. In der Kategorie Dokumentarfilm gab es 53 Einreichungen, von denen sechs für die Endausscheidung nominiert wurden.
»Die Frau des Fotografen« handelt von Gerti Gerbert, die über mehr als vierzig Jahre hinweg von ihrem Mann Eugen, dem »Eisenbahner«, fotografiert wurde. In selten gesehener Offenheit erzählt der Kurzfilm von zwei gemeinsam verbrachten Leben, einer besonderen Liebe und einer mit Wonne geteilten Obsession. Von ihrer Heirat bis zu Eugens Tod entstanden neben den obligatorischen Familienfotografien unzählige Bilder von Gerti – in Unterwäsche, in selbstgenähten Sommerkleidern oder gänzlich nackt, am Strand, im Wald, im Auto oder zuhause auf dem Fußboden. Anhand der 1241 akribisch archivierten Schwarzweiß- und Farbfilmen der Gerberts, Gesprächen mit Gerti und Aufzeichnungen von Eugen umkreist der Film ersten und letzten Fragen des Lebens: Wer sieht mich? Und: Was bleibt?
Die Jury für den Dokumentarfilmpreis, zu der die Journalistin Hatice Akyün, der Regisseur Pepe Danquart, die Dokumentarfilmer Uli Gaulke und Klaus Stern sowie die Medienjournalistin Klaudia Wick gehörten, war von der Geschichte wie von der gewählten Collagetechnik gleichermaßen fasziniert. Der Kurzfilm »Die Frau des Fotografen« stehe paradigmatisch für einen qualitativ hochwertigen Wettbewerb, der durch »das besondere Niveau kürzerer Dokumentarfilme, die unter den üblichen Zeitfenstern von 45, 60 oder 90 Minuten bleiben« und deren »Souveränität im Umgang mit Stoff und Form, Marktbedingungen und Publikumserwartungen« gekennzeichnet war – wie die Jury in ihrer Begründung betonte. Aus diesem Grund entschloss sich die Dokumentarfilm-Jury, das Preisgeld von 12.000 Euro zwischen einem kurzen und einem langen Dokumentarfilm aufzuteilen. Als Lang-Dokumentarfilm wurde »The Other Chelsea – eine Geschichte aus Donezk« von Jakob Preuss ausgezeichnet.
Die FIRST STEPS Awards sind insgesamt mit 72.000 Euro dotiert. Der Preis soll dazu beitragen, der Branche das hohe kreative Potenzial des Nachwuchses zu präsentieren und den Absolventen und Absolventinnen die »ersten Schritte« in den Beruf zu erleichtern. Auf Anregung der Dokumentarfilm-Jury sollen die kürzeren Formate durch die Einrichtung einer eigenen Preiskategorie »Kurzer Dokumentarfilm« im regulären Wettbewerb künftig mehr Beachtung finden.
www.firststeps.de
Kontakt Karsten Krause und Philip Widmann:
www.workscited.de